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New York
De Blasio ist neuer Bürgermeister

Eine Überraschung war es nicht, höchstens die Deutlichkeit: New York hat einen neuen Bürgermeister gewählt und zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder einen Demokraten. Und der gibt sich nach seinem Erfolg betont links.

06.11.2013
    Bill de Blasio wird neuer Bürgermeister von New York. Der in Deutschland kaum bekannte Demokrat gewann am Dienstag (Ortszeit) die Wahl in der größten Stadt der USA gegen seinen republikanischen Herausforderer Joe Lhota. Der Nachwahlbefragung und ersten Hochrechnungen zufolge stimmten fast drei Viertel der New Yorker für den 52-Jährigen, nur etwa 24 Prozent für seinen sieben Jahre älteren Rivalen. Damit wird De Blasio der erste demokratische Bürgermeister von New York seit 20 Jahren. Er folgt am 1. Januar dem Milliardär Michael Bloomberg nach, der nach drei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte.
    Bei praktisch allen Wählergruppen lag der Demokrat dem Sender NY1 zufolge deutlich vorn. Lediglich bei den Wählern, die vor allem auf Erfahrung setzten, habe Lhota geführt. In seinem Heimatstadtteil Brooklyn und auch in der Bronx fuhr De Blasio Ergebnisse von deutlich mehr als 80 Prozent ein. In Manhattan und Queens waren es erheblich weniger, aber immer noch etwa zwei Drittel. Er wurde gerade auch von den Minderheiten gewählt - bei den Schwarzen von 96 Prozent.
    „New York hat laut und deutlich für den Wandel gestimmt“
    De Blasio gab sich nach dem Erfolg für amerikanische Verhältnisse betont links. Auf seinem Rednerpult bei der Siegesfeier stand das rote Wort «Fortschritt», immer wieder betonte er den Wert einer starken Regierung, die sich um die Angleichung der Lebensverhältnisse bemühen müsse. «Wir werden keinen New Yorker zurücklassen», sagte er.
    «New York hat laut und deutlich für den Wandel gestimmt. Aber jetzt fängt die Arbeit erst an.» Ungleichheit zu bekämpfen sei nicht einfach und sei es nie gewesen. «Die Menschen dieser Stadt haben den Weg des Fortschritts gewählt. Wir werden ihn als eine einige Stadt gehen.» Anschließend sagte er das Gleiche in Spanisch. Immer wieder betonte er Solidarität: «Wir werden gemeinsam erfolgreich sein.»