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Nigeria
Viele Tote bei Angriff mutmaßlicher Islamisten

Es ist ein weiteres Massaker in Nigeria, das der radikalislamischen Sekte Boko Haram zugeschrieben wird: Im Ort Izge im Nordwesten des Landes sollen über 100 Menschen schon in der Nacht zum Sonntag getötet worden sein. Nach Augenzeugenberichten gingen die Angreifer äußerst brutal vor.

17.02.2014
    Im Ort Konduga liegen mehrere Leichensäcke aus. Menschen sitzen in der Nähe.
    Im Dorf Konduga trauerten vergangene Woche viele Menschen um die Opfer eines ähnlichen Angriffs, der der Sekte Boko Haram zugeschrieben wird (afp)
    Über fünf Stunden lang soll der Angriff auf die Stadt Izge gedauert haben. Die BBC berichtet unter Berufung auf Augenzeugen, die Täter hätten zunächst eine Gruppe von Männern versammelt und anschließend erschossen. Danach seien die Angreifer, die Militärunformen getragen haben sollen, von Tür zu Tür gegangen, um weitere Menschen zu töten.
    Senator: Armee griff nicht ein
    Auch auf Flüchtende wurde demnach geschossen. Unter den Opfern in Izge sollen sich auch Kinder und Frauen befinden. Der Senator des Bundesstaates Borno kritisierte, dass die nigerianische Armee nicht eingeschritten sei. Diese habe sich nach Anschläge auf Soldaten erst kürzlich aus der Region zurückgezogen.
    Der Angriff wird der radikalislamischen Sekte Boko Haram zugeschrieben. Erst vergangene Woche sollen Anhänger der Gruppe im Dorf Konduga, ebenfalls im Bundesstaat Borno, 30 Menschen getötet haben.
    Kampf für einen islamistischen Gottesstaat
    Boko Haram bedeutet übersetzt so viel wie "westliche Bildung ist Sünde". Seit Jahren versucht die Sekte im Norden Nigerias einen Gottesstaat zu errichten und geht dabei immer wieder äußerst brutal vor.
    Die nigerianische Armee setzt vor allem auf Gegengewalt. Kritiker sehen diese Strategie aber als gescheitert an.