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Olympiabewerbungen
Wie macht man Olympia den Bürgern wieder schmackhaft?

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat gemeinsam mit den NOKs aus Österreich, Schweden und der Schweiz ein Diskussionspapier vorgelegt. Mit Empfehlungen für das IOC. Sportpolitik-Experte Hajo Seppelt kritisiert es als zu zahm.

Hajo Seppelt im Gespräch mit Jessica Sturmberg |
    "No Olympia" steht auf dem Schirm, den ein Mann auf dem Rathausplatz in Hamburg am 12.04.2003 in die Höhe hält. Er hat sich mit seinem Protest unter die Wartenden gemischt, die auf die Entscheidung des NOK warten, welche Stadt als deutscher Bewerber um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012 ins internatonale Rennen gehen darf. Rund 25.000 Menschen hatten bis zum Schluss gehofft, aber Hamburg scheidet im letzten Wahlgang gegen Leipzig aus.
    "No Olympia"-Proteste in Hamburg (picture alliance / dpa / Frank Rumpenhorst)
    Das Diskussionspapier der vier Sportverbände heißt "Olympische Agenda 2020 - Die Erfahrung von Bewerbern und Empfehlungen für die IOC-Agenda" und bietet in acht Punkten Lösungsansätze für Probleme der Olympischen Bewegung. Die hat in letzter Zeit viel Rückhalt in der Bevölkerung zahlreicher Bewerberstädte verloren.
    Seppelt kritisiert, dass man das IOC nur mit Samthandschuhen anfasse und leise anklopfe, ob es nicht auch anders ginge statt konkrete Forderungen zu stellen. Beispielsweise die nach Steuerfreiheit, die das IOC in Bewerberstädten einfordert. Außerdem greife es Kernprobleme gar nicht auf.
    Inwieweit diese Empfehlungen überhaupt beim IOC ankommen, stellt Seppelt in Frage. Dieses sei vielmehr am Schutz der eigenen Organisation interessiert.
    Ob man mit solchen Papieren die Bevölkerung zum Beispiel in Berlin gewinnen kann, sei schwer vorstellbar.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 19. Januar 2015 als Audio-on-demand abrufen.