"So you´re definitley not running for president?"
"I am definitely not running."
"I am definitely not running."
Nein, sie werde definitiv nicht kandidieren. So Oprah Winfrey in der Late-Night-Show von Jimmy Kimmel nur wenige Wochen nach ihrer Rede auf der Golden-Globe-Gala im Januar 2018. Zur Enttäuschung vieler ihrer 42 Millionen Follower auf Twitter ist sie bei ihrem Nein geblieben. Auf einer Wahlkampfveranstaltung für die Demokraten im November hat Oprah Winfrey noch einmal betont:
"I don't want to run, okay?"
Keine Kandidatur
Sie will also nicht gegen Donald Trump antreten und erste US-Präsidentin werden. Dass sie sich doch noch zu einer Kandidatur überreden lässt, ist so gut wie ausgeschlossen. Denn Oprah Winfrey hat ihr Leben lang bei all ihren Entscheidungen immer auf ihre innere Stimme gehört. Ihre Lektion fürs Leben sei es, nicht anderen Leuten gefallen zu wollen, sondern das zu tun, was ihr Herz sage:
"The greatest lesson of my life is to recognize that I am not trying to please other people, but doing what my heart says. All the time."
Ihr Herz hat ihr schon als Teenager gesagt, einen Beruf in den Medien zu ergreifen. Ihr Vorbild: die Journalistin und Talk-Legende Barbara Walters. Mit 30 und einigen Jahren Erfahrung als Nachrichtenmoderatorin bekommt Winfrey ihre erste Talkshow im Fernsehen:
"From the first day I knew, it was the right thing to do. I felt the same thing about acting, too. Only I was so terrified. That was a little more difficult for me."
Vom ersten Tag an habe sie gewusst, dass sie das richtige tue. Dasselbe gelte für die Schauspielerei. Davor habe sie nur große Angst gehabt, weil es für sie schwieriger gewesen sei.
Starke Gedanken
Als sie Alice Walkers Roman "Die Farbe Lila" 1982 in den Händen hält, fühlt Oprah Winfrey, dass sie, sollte das Buch verfilmt werden, Teil dieses Films sein müsse. Der Musiker Quincy Jones, der die Verfilmung zusammen mit Steven Spielberg auf den Weg bringt, sieht Oprah Winfrey im Fernsehen und engagiert sie. Zufall, könnte man sagen. Doch für die Journalistin, die zu diesem Zeitpunkt noch über keinerlei Schauspielerfahrung verfügt, ein klares Zeichen für die Stärke und den Einfluss ihrer Gedanken:
"The interesting thing about this is that I truly believe that thoughts are the greatest vehicle to change power and success in the world."
Oprah Winfrey bekommt die Rolle von Sofia, einer Frau, die sich gegen die Demütigungen durch die Ehemänner zur Wehr setzt:
"The most powerful scene in 'The Colour Purple' for me was scene where Sofia walks through the cornfield and defines and proclaims herself where she says …"
Die kraftvollste Szene im Film sei die, in der Sofia durch das Getreidefeld geht und dabei der von Whoopi Goldberg gespielten Celie verkündet:
"Ich muss mich mein Leben lang durchschlagen. Gegen alle. Gegen meinen Daddy. Gegen meine Onkel. Ich liebe Harpo. Gott ist mein Zeuge, dass es so ist. Aber eher bringe ich ihn um, als dass er mich schlagen darf."
Erfolgreiche Talkmasterin
Gewalt und sexuelle Übergriffe hat auch Oprah Winfrey selbst erleben müssen. Als Kind wird sie jahrelang von einem Onkel und dessen Sohn missbraucht. Öffentlich spricht sie darüber zum ersten Mal in ihrer eigenen Talkshow.
"I am Oprah Winfrey and welcome to the very first national 'Oprah Winfrey Show'."
Die "Oprah Winfrey Show" wird nicht nur zur erfolgreichsten Talkshow in der Geschichte des US-Fernsehens. Sie macht ihre Gastgeberin auch zur Milliardärin mit Jahreseinkommen von mehreren 100 Millionen Dollar und zu einem Big Player in der von Männern dominierten Unterhaltungsbranche.
Oprah Winfrey ist auch mit 65 weiterhin eine Meinungsmacherin und Vorreiterin oder – wie man heute sagen würde – eine Influencerin. Während sie selbst also stets auf ihre innere Stimme hört, genießt sie es, in einer Position zu sein, in der sie das Leben von Menschen ändern könne. Vor dieser Verantwortung habe sie größten Respekt.
"The greatest thing about what I do for is. that I'm in a position to change people's lives. And it_s something, that I hold in great esteem and take full responsibility for."