Zunächst teilte der Journalist Merijn Rengers vom niederländischen NRC Handelsblad seine Erkenntnisse zur Steuervermeidung der Fußballstars. Ähnlich wie internationale Großkonzerne würden sie auf komplizierte Firmengeflechte und Steuervermeidungs-Konstruktionen zurückgreifen.
"Bei diesen Strukturen geht es immer um Bildrechte", so Rengers, "die Spielergehälter werden national besteuert. Bildrechte sind aber global, Sponsoren kommen aus der ganzen Welt. Die Frage ist, wo diese Bildrechte registriert werden."
Dreh- und Angelpunkt: die Bildrechte
Über die Bildrechte können so gigantische Summen in Steuerparadiese verschoben werden - so wie es Lionel Messi nachgewiesen wurde. Dieses Vorgehen sei Standard im Fußball, erklärte Rengers.
Der Einfluss der UEFA sei hier allerdings sehr begrenzt, betonte Julien Zylberstein, Rechtsberater des europäischen Fußballverbandes: "Es ist Sache der Steuerbehörden, Fußballer strenger zu kontrollieren. Zusammenarbeit zwischen Behörden und Sportverbänden könnte eine Lösung sein, das Problem besser anzugehen."
FIFA verweist auf Datenschutzbestimmungen
Bisher habe es bei der FIFA vor allem von südamerikanischen Steuerfahndern Anfragen gegeben, erklärte Kimberly Morris. Sie leitet die FIFA-Tochter TMS Global Transfers & Compliance, über die Spielertransfers transparent abgewickelt werden sollen.
"Informationen in unserem System sind geheim und unterliegen Schweizer Datenschutzrecht", erklärte Morris, "Daten über Spieler, Verträge und Transfers sind vertraulich und deshalb folgen wir den Datenschutzbestimmungen."
Maßnahmen gegen Steuervermeidung im Profifußball?
Folgt man dem Journalisten Merijn Rengers, dann ist das aber bei weitem nicht das einzige Problem der Fußballverbände: "Spieleragenten haben uns erzählt, die FIFA habe ihre eigenen Probleme mit Korruption. Sie könnten alles tun, denn ihre Aufsicht sei noch viel korrupter als sie selbst."
Die Ergebnisse der heutigen Befragung sollen in den Abschlussbericht des sogenannten PANA-Untersuchungsausschusses einfließen. Ob und wenn ja welche Maßnahmen danach ergriffen werden, um auch im Profifußball härter gegen Steuervermeidung vorzugehen, liegt dann vor allem in den Händen der Mitgliedsstaaten.