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Parlamentswahl
Sozialdemokraten stärkste Kraft

Bei der Parlamentswahl in Schweden haben die regierenden Sozialdemokraten und die Konservativen ersten Prognosen zufolge Verluste erzielt. Die fremdenfeindlichen Schwedendemokraten konnten weniger Zuwächse erzielen als erwartet.

09.09.2018
    Wähler und Wählerinnen geben im Wahllokal in Stockholm ihren Stimmen für die Parlamentswahl in Schweden ab.
    Wähler und Wählerinnen geben im Wahllokal in Stockholm ihren Stimmen für die Parlamentswahl in Schweden ab. (dpa-Bildfunk / AP / TT NEWS AGENCY / Hanna Franzen)
    Den Prognosen zufolge sind die Sozialdemokraten von Ministerpräsident Löfven weiterhin stärkste Partei. Die konservative Moderate Sammlungspartei wurde zweitstärkste Kraft, die Grünen wurden viertstärkste Partei.
    Bisher regieren Sozialdemokraten und Grüne zusammen in einer Minderheitsregierung. Mit dem Ergebnis sind das Mitte-Links-Lager von Löfven und das liberal-konservative Lager fast gleichauf.
    Deutliche Zuwächse für rechte Partei
    Die rechten Schwedendemokraten können sich im Vergleich zur Wahl 2014 verbessern. Sie wurden drittstärkste Kraft. Auf die Schwedendemokraten könnte nun eine Schlüsselstellung zukommen. Zwar will keines der beiden Lager mit ihnen koalieren, sie könnten aber bei Abstimmungen im Parlament Mehrheitsbeschaffer einer Minderheitsregierung werden. Die Partei hatte im Wahlkampf auf Abstiegsängste und die Unzufriedenheit vieler Schweden mit der Einwanderungspolitik der Regierung gesetzt.
    Seit 2015 kamen mehr als 300.000 Asylbewerber nach Schweden. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl von zehn Millionen nahm das Land damit so viele Flüchtlinge auf wie kein anderes Land in Europa. Hinzu kommt die wachsende Gewalt in Großstädten, die vor allem durch rivalisierende Gangs befeuert wird.
    Minderheitsregierungen keine Seltenheit
    Der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven nach der Stimmabgabe mit seiner Frau Ulla.
    Der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven nach der Stimmabgabe mit seiner Frau Ulla. (AFP / Jonathan NACKSTRAND)
    Ministerpräsident Löfven betonte bei seiner Stimmabgabe am Vormittag: "Bei dieser Wahl geht es um Anstand". Die Schwedendemokraten nannte er eine "rassistische Partei". Rund 7,3 Millionen Menschen waren aufgerufen, die 349 Sitze im Parlament zu wählen.
    (hba/tk)