Donnerstag, 28. März 2024

Archiv

PeterLicht
"Dann bin ich eigentlich überflüssig"

2001 gelang ihm der Durchbruch mit dem Undergroud-Sommerhit "Sonnendeck". Nun ist der subversive Popkünstler PeterLicht mit neuem Live-Album zurück. Im Corso-Gespräch gibt er unter anderem Einblicke in die nicht immer einfache Finanzierung von Projekten freischaffender Künstler.

PeterLicht im Gespräch mit Adalbert Siniawski | 06.10.2014
    Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
    Das Leben als Künstler sei eine extreme Selbstvermarktung, sagt PeterLicht. "Das ist einfach die kapitalistische Realität" (dpa / Oliver Berg)
    "Lob der Realität" - das neue Live-Album des Künstlers PeterLicht ist quasi ein Best Of seiner tanzbaren Pospsongs mit tiefgründiger Message. Darunter auch Songs wie "Shiva" oder "Sonnendeck". "Die Idee war, diese ganzen Live-Konzerte, die in den letzten Jahren stattgefunden haben, zusammenzufassen oder diesen Live-Klang abzubilden", sagte PeterLicht. Der Sound erhebe aber nicht den Anspruch auf Authentizität, sondern sei vielmehr eine gestaltete Realität.
    In seinen Texten finde sich oft die erschreckende Vision einer Welt, in der alle Daten, die ein Mensch produziert, aufgezeichnet und offen zugänglich gemacht werden. "Ich halte das wirklich für eine Abschaffung des Menschen, weil dann am Ende der Datensatz effektiver existiert als der Mensch an sich. Letztendlich ist es ein Angriff auf die Würde des Menschen."
    Seine Sammlungen von Liedtexten, Geschichten, Gedichten und Zeichnungen erschienen auch in Buchform - so zum Beispiel 2006 unter dem Titel "Wir werden siegen!" Ein Jahr später gewann er den Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. Seine Aufsätze wurden auch fürs Theater adaptiert - und er selbst inszenierte schon mehrere Stücke an renommierten Bühnen. Und doch ist PeterLicht ein äußerst kamerascheuer Künstler - Fotos und Filmaufnahmen meidet er für gewöhnlich.
    Das Corsogespräch mit PeterLicht können Sie mindestens fünf Monate lang nachhören.