Teil 2 der Radioshow als Videomitschnitt
Zu Beginn des Abends richteten Zeitungen aus der ganzen Welt dem Grundgesetz ihre besten Wünsche aus, zusammengefasst in einer einmaligen, von Martin Zingsheim vorgetragenen "Deutschlandfunk Presseschau". Deren Inhalt brachte der Gruß des "Kölner Stadtanzeigers" typisch kölsch auf den Punkt: "Et hätt noch immer jot jejange."
Im Anschluss befasste sich die Kabarettistin Anny Hartmann, die für den kurzfristig erkrankten Philip Simon einsprang, eingehend mit den einzelnen Artikeln des Grundgetzes, wie die Gleichberechtigung oder das Wahlrecht. Für letzteres schlug sie die Änderung in eine Wahlpflicht vor: "In anderen Ländern gehen die Menschen auf die Straße und riskieren ihr Leben, um wählen gehen zu können, und hier krieg keiner den Arsch von der Couch."
Dota sang in ihren Liedern von humanitären und nationalen Grenzen und sprach sich dabei deutlich für die Seenotrettung aus.
In der Gesprächsrunde konnte sich Martin Zingsheim dann entspannt zurück lehnen. Nicht nur, was die Frauenquote betraf, sondern auch den Talk. Anny Hartmann, Ricarda Lang und Dota lieferten sich zum Thema Gleichberechtigung, Quote und Sexismus einen ebenso unterhaltsamen wie gesellschaftlich dringend notwendigen Diskurs. Gemeinsam stellten sie fest, dass zwar das Grundgesetz den Frauen eine gute rechtliche Grundlage bietet. Es aber in seiner Auslegung und in der tatsächlichen Umsetzung der Rechte noch Wesentliches zu tun gibt.
Zum Abschluss der Sendung hatten alle Gäste die wohl einmalige Gelegenheit, sich einen weiteren Artikel fürs Grundgesetz zu wünschen. Am überraschendsten fiel Anny Hartmanns Wahl aus. Sie plädierte für ein Recht für alle, "dem Leben mit kindlicher Freude zu begegenen". Und sei es nur, durch ein lautstarkes "Hui" bei jeder Autofahrt durch eine Kurve.