BBC in der Krise
Populismus-Forscherin von Wiese warnt vor Gefahr für die Pressefreiheit

Die Londoner Populismus-Forscherin Irina von Wiese sieht in der Krise bei der BBC eine Gefahr für die Pressefreiheit weltweit.

    Populismusforscherin Irina von Wiese in einem roten Kleid lacht in die Kamera.
    Die Populismusforscherin Irina von Wiese (picture alliance / Eventpress Staufenberg)
    Von Wiese sagte im Deutschlandfunk, die BBC sei Opfer einer Kampagne. Ein Fehler werde von Populisten benutzt, um die freie Berichterstattung gezielt anzugreifen. Es sei allerdings normal, dass sich im Journalismus solche Fehler einschlichen, betonte die ehemalige britische Europaabgeordnete der Liberaldemokraten. Der BBC vorzuhalten, sie sei nicht mehr überparteilich und neutral, sei "Blödsinn", so von Wiese wörtlich. Die Populismus-Forscherin äußerte sich zudem besorgt über Versuche von Konservativen in Großbritannien, sich in redaktionelle Entscheidungen einzumischen. Dies könne zu einer weiteren Erosion in der Berichterstattung der BBC führen.
    Der öffentlich-rechtliche Sender steht nach den Rücktritten zweier Führungskräfte weiter unter Druck. US-Präsident Trump will die BBC nach eigenen Worten auf eine Milliarde Dollar Schadenersatz verklagen, sollte bis Freitag ein kritisierter Beitrag nicht zurückgenommen werden. In einem Film waren Äußerungen Trumps so zusammengeschnitten worden, dass der Eindruck entstand, er habe direkt zum Sturm auf das Kapitol aufgerufen.
    Diese Nachricht wurde am 12.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.