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Presseschau
"Ausstrahlung auf die gesamte Region"

Unser Blick in die Zeitungen von Freitag: Im Mittelpunkt der Kommentare steht die Situation im Irak, wo Kämpfer der sunnitischen Terrororganisation Isis immer weiter in Richtung der Hauptstadt Bagdad vorrücken.

12.06.2014
    Tageszeitungen stecken in Frankfurt am Main an einem Zeitungsstand.
    Tageszeitungen stecken in Frankfurt am Main an einem Zeitungsstand. (Frank Rumpenhorst, dpa picture-alliance)
    Nach Ansicht der MÄRKISCHEN ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder hat das überregionale Relevanz:
    "Das Gefährliche an dem bislang ungebremsten Vormarsch radikaler Islamisten ist die Ausstrahlung auf die gesamte Region. Was im Irak passiert, hat Rückwirkungen auf die Ereignisse in Syrien, ruft den irakischen Nachbarn Iran auf den Plan und lässt auch Türken und Saudis nicht unberührt."
    Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle präzisiert:
    "Isis ist im Irak entstanden, aber erst im syrischen Bürgerkrieg wirklich groß geworden."
    Die BRAUNSCHWEIGER ZEITUNG schreibt vor diesem Hintergrund:
    "Der Westen, allen voran die USA, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, über die Frage nach dem angemessenen Vorgehen im Syrien-Konflikt die Entwicklung im Nachbarland Irak vernachlässigt zu haben. Nahezu unbemerkt hat sich im Schatten dieser Debatte und in einem Umfeld kollabierender Staatsgebilde eine Terrorgruppe auf den Weg gemacht, um das zu gründen, was sie ´Gottesstaat' nennen würden."
    Die WETZLARER NEUE ZEITUNG meint:
    "Es ist aberwitzig, dass die USA nun entscheiden müssen, ob sie mit dem Einsatz bewaffneter Drohnen den Isis-Vormarsch auf Bagdad stoppen wollen und damit erneut zur Kriegspartei im Irak werden könnten. Washington hat es versäumt, seine Verbündeten am Golf rechtzeitig dazu zu bringen, weder im irakischen noch im syrischen Konflikt eigene Ziele zu verfolgen. Internationales Krisenmanagement ist dringender denn je. Doch wer es in die Hand nehmen soll, ist unklar."
    Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG warnt:
    "Je stärker sich die Türkei gegen terroristische Bedrohungen wehren muss, desto näher rückt ein Bündnisfall, in dem die Nato und damit auch deutsche Soldaten dem Partner beistehen müssen. Die internationale Krisendiplomatie steht vor neuen Herausforderungen."
    Der Berliner TAGESSPIEGEL stellt dazu fest:
    "Das Leiden der Millionen Flüchtlinge schreit gen Himmel, die Gefahr, die von Terroristen und radikalislamischen Verbänden ausgeht, wächst täglich. Einerseits muss ein territoriales Übergreifen der Kämpfe, etwa auf die Türkei, den Libanon oder Jordanien, verhindert werden. Andererseits müssen Grenzkontrollen verbessert und durch geheimdienstliche Zusammenarbeit noch effizienter werden."