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Rallye Dakar
Die Gefahr macht den Mythos aus

Der Prolog der Rallye Dakar in Argentinien ist von einem schweren Unfall mit 13 verletzten Zuschauern überschattet worden. Damit bestätigte sich einmal mehr der zweifelhafte Ruf des Rennens.

Ivo Marusczyk im Gespräch mit Bastian Rudde | 03.01.2016
    Beim Prolog der 38. Rallye Dakar ist es zu einem folgenschweren Unfall gekommen. 13 Zuschauer wurden schwer verletzt. Zur Ursache des Unfalls sagte ARD-Korrespondent Ivo Marusczyk, die chinesische Pilotin Guo Meiling habe nach einem kleinen Sprung die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren und sei dann in die Zuschauermenge gerast. "Die 47-Jährige ist eine reiche Geschäftsfrau, die sich da noch einmal den Wunsch erfüllt hat, an einer großen Rallye teilzunehmen, obwohl sie relativ wenig Erfahrung hat." Sie sei erst vier Rallyes in China gefahren.
    Marusczyk betonte, hinter vorgehaltener Hand habe man ihm aus dem Begleittross gesagt, die Fahrerin suche noch ihre Geschwindigkeit. Man habe im Begleittross gesehen, dass ihr eigentlich die Erfahrung fehle für so eine Rallye.
    Der Veranstalter ASO, der auch die Tour de France im Radsport ausrichtet, hat die 1. Etappe aus Sicherheitsgründen wegen starker Regenfälle abgesagt. Marusczyk wertete dies auch als Konsequenz aus dem Unfall. Er verwies aber darauf, dass in den letzten Jahren einiges für die Sicherheit gemacht worden sei. In Ortsdurchfahrten würden überwachte Tempolimits gelten. Es gebe auch bessere Informationen für die Zuschauer in den Landessprachen.
    Angesichts der "riesigen" Begeisterung der Zuschauer in Argentinien sprach Marusczyk davon, "dass die Gefahr den Mythos Dakar einfach ausmacht." Er äußerte zugleich die Befürchtung, dass man die Gefahr in Kauf nehme, weil sie zum Mythos dazu gehöre.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 03. Juli 2016 nachhören.