Samstag, 04. Mai 2024

Benin-Bronzen
Sachsen will mit weiteren Rückgaben abwarten

Nach den Irritationen über den Verbleib von Benin-Bronzen aus deutschen Museen in Nigeria will Sachsen mit weiteren Restitutionen erst einmal abwarten. Bisher habe der Freistaat einen Rückgabevertrag über drei Benin-Bronzen abgeschlossen, zitiert die Nachrichtenagentur epd einen Sprecher des sächsischen Kulturministeriums.

19.05.2023
    Auf einem Bronzerelief aus Benin sind Krieger mit Speeren, Rüstung und Helmen abgebildet.
    Die Benin-Bronzen sind das bekannteste Beispiel geraubter Kunst aus früheren Kolonien. In europäischen Museen lagern viele weitere Werke. (imago/United Archives International)
    Bis Nigeria einen bestätigten, gültigen Gesetzestext vorlege, werde man keine weiteren Schritte unternehmen. In sächsischen Museen liegen laut dem Ministeriums-Sprecher noch 262 Benin-Bronzen. Die Vereinbarung zwischen Deutschland und Nigeria sehe die Rückgabe der Bronzen vor, aber auch ihre Präsentation und den öffentlichen Zugang, betonte er.
    Einige Benin-Bronzen aus deutschen Museen waren im November 2022 nach Nigeria überführt worden, darunter auch einige aus Sachsen. Anfang Mai war bekannt geworden, dass der scheidende nigerianische Präsident Muhammadu Buhari die Rechte an den Bronzen dem König von Benin, Oba Ewuare II., übertragen hat. Es ist unklar, ob die Kunstwerke weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen oder nicht.
    Diese Nachricht wurde am 19.05.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.