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Schuldenstreit
Athen will fristgerecht zahlen

Griechenland will die IWF-Kredite zahlen, und zwar fristgerecht. Das kündigte Ministerpräsident Alexis Tsipras nach einem Krisentreffen mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem an. Bereits morgen Abend soll es nach Angaben aus EU-Kreisen ein weiteres Treffen geben.

04.06.2015
    EU-Kommissionspräsident Juncker begrüßt den griechischen Ministerpräsidenten Tsipras am 3.6.15 in Brüssel.
    EU-Kommissionspräsident Juncker begrüßt den griechischen Ministerpräsidenten Tsipras am 3.6.15 in Brüssel. (dpa/Julien Warnand)
    Am Freitag läuft die Frist aus und bis dahin will Athen offensichtlich gut 300 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. "Machen Sie sich keine Sorgen", sagte der griechische Premier Alexis Tsipras dazu. Er hatte sich in der Nacht mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem zum Krisengespräch getroffen. Eine Lösung gab es im Schuldenstreit zwar nicht zu präsentieren, aber immerhin eine Annäherung.
    Ringen um die Reformen
    Im Mittelpunkt des vierstündigen Gesprächs standen die Reformen, die das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland für eine weitere finanzielle Unterstützung umsetzen muss. "Es gab Fortschritte beim Verständnis der jeweiligen Positionen der anderen auf der Grundlage verschiedener Vorschläge", erklärte die Kommission darauf. Angenähert haben sollen sich die Parteien bei der Frage des Primärüberschusses (Budgetüberschuss ohne Zinszahlungen). Die Gläubiger schlagen nach griechischen Medieninformationen nun ein Prozent für das laufende Jahr vor, bisher war von drei Prozent die Rede gewesen. Athen sei aber selbst die neue Offerte noch zu hoch. Problematisch bleiben dagegen aber die Renten- und Arbeitsmarktreformen. Keinesfalls akzeptieren wollte Tsipras weiter Einschnitte bei Renten und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Strom ,wie sie die Geldgeber forderten. Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) zeigte sich skeptisch. Griechenland dürfe keinen Rabatt auf die Reformen bekommen, sagte er im DLF.
    EU-Kreise: Neues Spitzentreffen wohl am Freitag
    Tsipras, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und der Eurozonen-Vorsitzende Jeroen Dijsselbloem wollen sich nach Angaben aus EU-Kreisen am Freitagabend erneut treffen. Ein Sprecher Junckers wollte aber keinen genauen Termin nennen, er geht weiterhin von einem Treffen in den kommenden Tagen aus.
    (sima/swe)