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Schweizer Volksmusik
Wettstreit um den wahren Alpensound

Ertönt ein Alphorn, meint man die Schweizer Berge vor sich zu sehen. Erklingt noch ein Jodelgesang dazu, winken viele schon ab. Zu sehr gilt Volksmusik als Heimatkitsch. Dabei wurden Alphorn, Schwyzerörgeli und Jodeln erst populär, als das ursprüngliche Leben in den Bergen auszusterben begann.

Von Stefanie Müller-Frank |
    Damals sehnte man sich zurück nach einer naiven Musiziertradition - und erfand die Schweizer Volksmusik. Die wird bis heute vom 'Eidgenössischen Jodlerverband' gefördert, gepflegt und reglementiert. Er schreibt der einheimischen Volksmusikszene nicht nur vor, was falsch tönt und was nicht - sondern auch, was als Schweizer Liedgut gelten darf. Seit ein paar Jahren aber formiert sich Widerstand. Eine neue Musikergeneration interpretiert das eigene Volksmusikerbe um, experimentiert mit Klängen aus Feld und Stall. Was aber bleibt vom traditionellen Liedgut übrig? Und gibt es ihn überhaupt, den wahren Alpensound?