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Evangelische Kirche
"Sinnfluencer" Elias Renz: Was auf Social Media nicht stattfindet, gibt es auch nicht

In Zeiten der Pandemie haben die großen christlichen Kirchen notgedrungen auf digitale Medien gesetzt und zum Beispiel Gottesdienste übertragen. Doch den Draht zu jungen Menschen haben sie oftmals nicht gefunden, nicht zuletzt weil es ihnen schwer fällt, die richtige Ansprache zu finden. Der evangelische "Sinn-Fluencer" und Religionspädagogik-Student, Elias Renz, hält eine stärkere Nutzung digitaler Kanälen der Kirche für geboten.

24.12.2021
    Screenshot Instagram ey.lias
    Das Bild zeigt Elias Renz verkleidet in der Adventszeit (Instaggram ey.lias)
    Das Mitglied der Evangelische Gemeindejugend Baden und Betreiber des Instagram-Account Ey.lias sagte im Deutschlandfunk, was auf Social Media nicht stattfinde, gebe es auch nicht. Von der Kirche sehe man dort relativ wenig und dann sei es auch nicht gut aufbereitet. Renz, der nach eigenen Angaben seit gut einem Jahr auf Instagram aktiv ist, betonte, junge Menschen könnten oftmals mit Kirche und ihrer Ansprache nichts anfangen. Jeder Jugendliche habe ein Handy, das sei eine riesige Chance für die Kirche.

    Auch Kritik aus der Kirche: Selbstdarstellung und Klamauk

    Renz räumte ein, das es auch Kritik an seinen Aktivitäten zum Beispiel bei Instagram gebe. Ihm sei Selbstdarstellung und Klamauk vorgeworfen. Das bestreite er nicht. Ihm gehe es auch darum, ob es unterhaltsam und lustig sei.
    "Kirche muss nicht extrem nachdenklich, sondern bunt und fröhlich sein"
    Mit Blick auf die Corona-Pandemie und Online-Gottesdienste zeigte sich Renz überzeugt, dass Gemeinschaft auch digital funktionieren könne. So hatte sich Renz in der Adventszeit jede Woche verkleidet und Figuren aus der Weihnachtsgeschichte vorgestellt. So verbinde er wieder biblische Themen mit der heutigen Welt.

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    Renz ist auch auf den Plattformen Youtube in Tik Tok unterwegs. Im Schnitt schauten 1.000 bis 4.000 Jugendliche seine Videos an, sein populärstes Posting erreichte 33.000 Menschen. Zu seinen Followern gehören vor allem junge Menschen, viele sind evangelisch. Aber auch Katholiken und Freikirchler seien vertreten, habe ihm eine Umfrage gezeigt.
    Im Dialog mit den Nutzern würden ihm auch inhaltliche Fragen gestellt, ob es zum Beispiel eine Hölle gebe. Für ihn gebe es nach dem Tod keine Hölle , sagte Renz im Deutschlandfunk. Dies passe nicht zu seinem Gott.