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Digitale Medien
"Smartphone für 9-Jährige definitiv zu früh": Verband der Kinder- und Jugendärzte warnt vor zu viel Internetkonsum

Kinderärzte in Deutschland blicken mit Sorge auf den Internetkonsum junger Menschen. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Fischbach, rief Eltern dazu auf, Heranwachsenden klare Grenzen zu setzen.

    Ein Mädchen liegt auf dem Boden und nutzt ein Tablet
    Ein Mädchen liegt auf dem Boden und nutzt ein Tablet (picture alliance / Westend61 / DREAMSTO)
    Fischbach kritisierte in der Neuen Osnabrücker Zeitung, dass bereits Kleinkinder Tablets in die Hand bekämen und ohne ihre Spiele und Comic-Serien nicht essen würden. Ferner seien auch Smartphones für Neunjährige definitiv zu früh. Vor einem Alter von zwölf Jahren sollten Kinder kein internetfähiges Handy haben, sagte der Kinderärztepräsident. In sozialen Medien tummelten sich sogenannte Influencer, die zahllose ungefestigte junge Menschen negativ beeinflussten. Eine Folge seien psychische Erkrankungen. "Das sehen wir in unseren Praxen ganz deutlich", so Fischbach.

    Rund zehn Prozent aller Minderjährigen haben psychische Probleme

    Der Mediziner nahm auch die Politik in die Pflicht. Er verwies unter anderem auf die Isolation in der Corona-Pandemie. Diese habe junge Menschen auf sich selbst zurückgeworfen und die psychischen Belastungen verschlimmert. Nun werde ihnen nicht ausreichend geholfen. Fischbach äußerte sich mit Blick auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach leiden inzwischen zehn Prozent aller Minderjährigen unter psychischen Problemen.