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Sportpolitik
"Eine Art Mini-FIFA"

Das Bekanntwerden der Kontakte von UEFA-Exekutivmitglied Davor Suker zum Wettbetrüger Ante Sapina zeigt: "Auch die UEFA hat Schwierigkeiten im Umgang mit hausinternen Problemen", sagte SZ-Sportredakteur Thomas Kistner im DLF. Bei der FIFA geht derweil das Verwirrspiel um die Zukunft von Sepp Blatter munter weiter.

SZ-Sportredakteur Thomas Kistner im Gespräch mit Matthias Friebe | 28.06.2015
    Thomas Kistner, Sportredakteur bei der "Süddeutschen Zeitung" und Buchautor bei der Sportkonferenz "Echt Sport?!" 2012 beim Deutschlandfunk
    Thomas Kistner, Sportredakteur bei der "Süddeutschen Zeitung" und Buchautor. (Deutschlandradio - Hendrik Maaßen)
    Die Vorwürfe an UEFA-Exekutivmitglied Davor Suker, die am Wochenende durch Recherchen von ARD und DLF bekannt geworden sind, seien sehr konkret, sagte Thomas Kistner in der Sendung "Sport am Sonntag" - und müssten eigentlich zu seiner Suspendierung führen. Dass die UEFA trotz Kenntnis der Aktenlage jahrelang keine Schritte eingeleitet hat, zeige einmal mehr, wie schwer sich auch der europäische Fußballverband damit tue, hausinterne Probleme adäquat aufzuarbeiten - "eine Art Mini-FIFA" gewissermaßen.
    Bei der FIFA geht derweil das Verwirrspiel um Präsident Sepp Blatter weiter: Tritt er zurück oder nicht? Dass er weiter machen wolle, sei klar, sagte Thomas Kister im Interview. "Aber klar ist auch, dass er nicht weiter machen darf." Sonst würde sich die FIFA endgültig lächerlich machen. Sollte sich Sepp Blatter weiter weigern, zu gehen, müssten die Funktionäre handeln. Thomas Kistner könnte sich in diesem Fall sogar "die Neugründung eines eigenen Verbandes" vorstellen.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 28. Dezember 2015 nachhören.