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Strategien für den Erfolg als Vorgesetzter

22.08.2000
    Und plötzlich ist man Chef oder Chefin! Für die Beförderung verantwortlich ist in den meisten Fällen das Fachwissen, das einen in die verantwortliche Führungsposition katapultiert hat. Aber als "Führungs-Frischling" steht man gerade auf zwischenmenschlicher Ebene vielfach vor unbekannten Situationen. Das fehlende Wissen um den richtigen Umgang mit dem anderen kann sehr schnell zu einem Debakel in der neuen Chef-Position führen. Wenn man Untergebenen fragt, wie der neue Chef denn so ist, dann kommt die Unzufriedenheit oft geballt heraus. Und ist die negative Erfahrung mit dem neuen Chef erst einmal in den Köpfen der Untergebenen, dann wird eine Zusammenarbeit zumindest sehr schwierig, oft gar unmöglich. Doch gerade das Wohlergehen der Untergebenen ist für den Erfolg des Unternehmens von entscheidender Bedeutung.

    Der Autor Jürgen Goldfuß weiß um die vielen Fallen, in die die Anfänger immer wieder tappen. Wo lauern die Gefahren, wie kann man sie frühzeitig erkennen und wie geht man ihnen erfolgreich aus dem Weg? Das sind nur einige Tipps, die der selbstständige Trainer für Führungskräfte in seinem Buch "Endlich Chef - was nun"? gesammelt hat. "Das größte Manko - so die Auffassung von Jürgen Goldfuß - besteht hier in der Hierarchie-Schiene. Gerade in den traditionellen Branchen herrscht das Denken vor, dass der Chef oben und die Mitarbeiter unten stehen. Neulich habe ich eine tolle Definition gelesen, was ein "moderner Chef" ist: Der hat zu viel zu tun und deshalb braucht er Mitarbeiter, um seine Aufgaben zu erfüllen". Nur wer eine solche Einstellung habe, tue sich mit seinen Mitarbeitern leicht und könne sie motivieren.

    "Loslassen sollte ein Chef möglichst früh, aber schrittweise. Und das aus zwei Gründen: Wenn ich loslasse, habe ich die Hände für andere Dinge frei und meine Mitarbeiter werden dabei besser, könne besser eigene Entscheidungen treffen". Für den erste Tag rät Jürgen Goldfuß: "Am besten den Mund halten". Zunächst sollte man möglichst viele Informationen aufnehmen und wenn möglich eine gemeinsame Zielrichtung vorgeben. Für Jürgen Goldfuß sind es hauptsächlich drei Wünsche, die er an die Chefs von heute hat: 1. Sie sollten sich als Dienstleister für die Mitarbeiter sehen. 2. Sollte man mal ab und zu in den Spiegel sehen und sich nicht zu ernst zu nehmen, also eine ausgewogene Position zwischen Selbstkritik und -lob finden und schließlich 3. Fehlertoleranz üben. Das ist ganz entscheidend: auch mal die anderen machen lassen, wohl wissend, dass nicht alles auf Anhieb klappen kann.

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    Jürgen W. Goldfuß: Endlich Chef - was nun? Was Sie in der neuen Position wissen müssen. Das Buch ist im Campus Verlag erschienen und kostet 39.80 Mark

    Jürgen W. Goldfuß ist selbstständiger Trainer für Führungskräfte. Er hält Seminare in Deutschland, Österreich und der Schweiz

    Eine Checkliste zum Thema "Bin ich ein guter Chef?"