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"Massive Rentenkürzungen"
Streit der Wirtschaftsweisen: Truger und Grimm warnen vor Reformvorschlägen ihrer drei Kollegen

Im Streit der Wirtschaftsweisen hat der Sozioökonom Truger seine Warnung vor massiven Rentenkürzungen bekräftigt.

    Veronika Grimm, Martin Werding, Monika Schnitzer, Ulrike Malmendier und Achim Truger bei der Bundespressekonferenz Vorstellung des Jahresgutachtens 2022/23 - Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Haus der Bundespressekonferenz.
    Die fünf Wirtschaftsweisen im vergangene Jahr bei der Vorstellung ihres Jahresgutachtens 2022/23 in Berlin. (picture alliance / Geisler-Fotopress / Frederic Kern / Geisler-Fotopress)
    Nach seiner Einschätzung würden sie eintreten, wenn die Politik die im aktuellen Jahresgutachten vorgeschlagenen Reformansätze umsetzt. Das in dieser Woche vorgestellte Jahresgutachten wurde vom fünfköpfigen Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung mit einer Drei-Stimmen-Mehrheit beschlossen. Sowohl der Wirtschaftsweise Truger als auch seine Kollegin in dem Gremium, Grimm, gaben ein Minderheitenvotum ab. Truger sagte im Deutschlandfunk, das Rentenniveau von derzeit etwa 50 Prozent des durchschnittlichen letzten Bruttogehalts würde sich durch die Vorschläge der Dreiermehrheit in die Richtung 35 Prozent bewegen.
    Grimms Kritik bezieht sich auf den Vorschlag, innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung umzuverteilen. Das Gutachten schlägt hier vor, dass Arbeitnehmer mit höherem Jahreseinkommen künftig weniger Rente für jeden Euro Beitragszahlung bekommen. Im Gegenzug sollten Menschen mit geringerem Verdienst mehr erhalten.
    Diese Nachricht wurde am 10.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.