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Streit frisst Zeit

Über fünfeinhalb Stunden verschlingt die Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz im Schnitt wöchentlich. Das ist ein Ergebnis einer Studie des Hernstein-Management-Instituts in Wien. Am größten ist danach die Konfliktquote bei Dienstleistung und Fremdenverkehr, am geringsten im Transportwesen und in Handelsbetrieben.

17.07.2002
    Die Studie untersuchte das Konfliktmanagement in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ausgewertet wurden Einschätzungen der Firmen-Leitung, der ersten und zweiten Führungsebene, wie viel Zeit auf das Konflikt-Management entfallen. Im Vergleich ist Deutschland am streitbarsten: Konflikte verbrauchen hier 15 Prozent der Arbeitszeit, in Österreich sind es 12 und in der Schweiz immerhin noch 11 Prozent. Katharina Fischer-Ledenice, Leiterin des Hernstein-Management-Instituts, fügt hinzu: "66 Prozent der deutschen Führungskräfte glauben, dass sachliche Differenzen die Kernursache für diese Dispute sind. Nur 34 Prozent glauben, dass es persönliche Ursachen gibt, die primär sind. Das ist ein sehr verwirrendes Ergebnis und hebt sich auch von den anderen weit ab. Die Österreicher zum Beispiel glauben, dass es in etwa fifty-fifty ist."

    Da nur Führungskräfte befragt wurden, könnte die tatsächliche Zeit des Arbeitsausfalls durch Streit noch höher liegen. Fischer-Ledenice vertraut allerdings darauf, dass das Management schon recht genau weiß, was in ihren Betrieben abläuft: "Sie werden vielleicht nicht im Detail alles mitbekommen, aber ich denke, jeder Manager hat ein gutes Gespür dafür."

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    Hernstein-Management-Institut Wien