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Studie
Köln und Duisburg schneiden beim Nahverkehr am schlechtesten ab

Eine bundesweite Studie zum Nahverkehr hat das Fahrplan-Angebot von Bussen und Bahnen in mehr als 50 Großstädten unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse lassen Köln und Duisburg schlecht aussehen. Dresden dagegen hat demnach Grund zur Freude.

10.02.2017
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    Schild Umleitung und rote Ampel vor dem Kölner Dom. Foto: Horst Galuschka (picture-alliance / dpa / Horst Galuschka)
    Die Einwohner von Köln und Duisburg müssen mit einer besonders schlechten Anbindung an Bus und Bahn leben. Das besagt eine Studie des Beratungsunternehmen Civity, die von der Wochenzeitung "Die Zeit" und dem Internetportal "Zeit online" veröffentlicht wurde. Die Städte Hamm, Ludwigshafen und Erfurt landeten ebenfalls auf den hinteren Rängen. Hamburg, Frankfurt am Main und Berlin dagegen finden sich demnach im Mittelfeld wieder, besonders gut ist das Angebot in Dresden, Bonn und Würzburg.
    Es sei der erste bundesweite Vergleich dieser Art, heißt es. Für die Analyse wurde in jeder Stadt die Abfahrten aller Busse und Bahnen von allen Haltestellen zusammengezählt. Dann wurde diese Summe durch die Zahl der Einwohner geteilt. Die Werte sollen unter anderem zeigen, wie dicht das Nahverkehrsnetz ist und wie häufig Busse und Bahnen fahren. In Dresden gibt laut der Auswertung zum Beispiel doppelt so viele Haltestellenabfahrten pro Einwohner wie in Köln.
    "Die Höhe der Unterschiede lässt sich nicht logisch, fachlich oder geografisch erklären", führte Civity-Geschäftsführer Stefan Weigele aus. Diese seien häufig das "Ergebnis eines fehlenden verkehrspolitischen Gesamtkonzepts und politischer Einflussnahme" auf die Verkehrsunternehmen.
    Trotzdem zählt der Nahverkehr in Duisburg zu den teuersten
    Die Untersuchung weist außerdem große Unterschiede zwischen den Ticketpreisen nach. Unter Berücksichtigung der Kaufkraft ist ein Einzelfahrschein etwa in Nürnberg rund 40 Prozent teurer als in Ulm. Ein hoher Preis garantiere auch nicht, dass die Fahrgäste besonders viel dafür bekämen, heißt es weiter: Preisbereinigt zähle der Nahverkehr in Duisburg zu den teuersten in der Auswertung.
    Die Untersuchung zeigte laut "Zeit" ferner, dass Städte den Autoverkehr begünstigen. Während Ticketpreise für Bus und Bahn in den vergangenen zehn Jahren in elf großen deutschen Städten wie Berlin, München, Hamburg oder Köln um 30 Prozent stiegen, legten die Parkgebühren nur um zwölf Prozent zu. Inflationsbereinigt sei es sogar billiger geworden, in den Innenstädten zu parken.
    (tgs/cc)