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Bundesregierung
Suchtbeauftragter Blienert will Werbung für Sportwetten im Profifußball eindämmen

Der Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Blienert, kritisiert die Werbung für Sportwetten im Profifußball. Er forderte die Verantwortlichen auf, diese nicht mehr zuzulassen. Die Zahl der Spielsüchtigen habe sich in den vergangenen zehn Jahren vervielfacht.

    Ein Fußballspiel der 2. Bundesliga im Mai 2018. Im Hintergrund ist ein Werbebanner mit der Aufschrift Sportwetten zu lesen.
    Werbung für Sportwetten bei einem Fußballspiel in der 2. Bundesliga im Mai 2018. (imago/Norbert Schmidt)
    Der SPD-Politiker sagte der "Süddeutschen Zeitung", Sportwetten seien oft die Eintrittskarte in den Glücksspielbereich und die Spielsucht. Er betonte, vor zehn Jahren seien 400.000 Menschen in Deutschland spielsüchtig gewesen, heute habe sich die Zahl auf 1,4 Millionen erhöht. Weitere drei Millionen Menschen zeigten riskantes Spielverhalten.
    Die Nähe von Sport und Suchtfolgen passe für ihn nicht zusammen, sagte Blienert. Zudem werde immer häufiger für die Sportwetten geworben. Fußball zu konsumieren ohne Sportwettenwerbung werde immer schwieriger. Im Profisport gehe das gar nicht mehr. Die Klubs wollten nicht gerne auf Sponsorengelder verzichten. Werbung dürfe es aus seiner Sicht allenfalls erst nach 23 Uhr geben.
    Diese Nachricht wurde am 10.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.