Mittwoch, 15. Mai 2024

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Südsudan
US-Soldaten durch Rebellen verletzt

Beim Versuch, Zivilisten aus dem Südsudan auszufliegen, ist es zu mehreren Zwischenfällen gekommen: Nachdem schon gestern ein UNO-Helikopter durch Schüsse beschädigt und zur Notlandung gezwungen wurde, geriet heute auch eine US-Maschine unter Feuer.

21.12.2013
    Menschen verlassen ein Flugzeug über eine Rolltreppe.
    Ein Flugzeug mit Zivilisten aus dem Südsudan ist am Ciampino-Flughafen in Rom gelandet. (picture alliance / dpa / Telenews)
    Zunächst gab es widersprüchliche Meldungen, ob es sich dabei um ein Flugzeug oder einen Hubschrauber gehandelt hatte. Bei dem Beschuss wurden vier US-Soldaten verletzt, einer von ihnen schwer. Die Maschine befand sich im Landeanflug auf Bor, die Hauptstadt des südsudanesischen Bundesstaates Jonglei, als sie unter Beschuss geriet. Sie brach die Landung ab und flog in die Stadt Entebbe im Nachbarland Uganda.
    Schon gestern war nach Angaben der Nachrichtenagentur AP ein UNO-Hubschrauber durch Maschinengewehrfeuer zur Notlandung gezwungen worden, als er versuchte, Personal aus einer UNO-Basis in der umkämpften Stadt Yuai auszufliegen. Verletzungen wurden nicht gemeldet.
    Auch die Bundeswehr hat bereits 98 Personen aus dem Südsudan ausgeflogen. In zwei Transallflügen wurden neben Deutschen auch Bürger anderer Staaten mitgenommen. Mit dem zweiten Flug verließ auch der deutsche Botschafter den Südsudan. Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos, Generalleutnant Hans-Werner Fritz, kehrte nach Berlin zurück, 16 im Rahmen des UNO-Einsatzes UNMISS in Südsudan stationierte Bundeswehrsoldaten sind nach Angaben der Bundeswehr aber noch vor Ort.
    Ein Bürgerkrieg droht
    In dem Land droht ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiirs und dem entlassenen Vizepräsidenten Riek Machar zu einem Bürgerkrieg zwischen verfeindeten Volksgruppen zu eskalieren. Hunderte Menschen kamen in der vergangenen Woche ums Leben.
    Heute allerdings erklärte die Regierung nach Vermittlungsbemühungen einiger ostafrikanischer Staaten, sie sei zu Gesprächen mit den Rebellen bereit. Ex-Vizepräsident Machar sagte, es könne dabei nur darum gehen, eine Machtübergabe vorzubereiten.
    US-Außenminister John Kerry kündigte an, den Sondergesandten Donald Booth in die Region zu entsenden. "Die Gewalt muss ein Ende haben, der Dialog muss intensiviert werden", sagte er.