Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, zogen trotz eines Versammlungsverbots rund 10.000 Demonstranten zum Rathaus der Stadt. Zu dem Protestmarsch hatte Imamoglus Partei CHP aufgerufen. Auch in anderen Städten sind am Abend Kundgebungen geplant.
Der türkische Präsident Erdogan sprach von "Straßenterror" und warf der Opposition vor, die Ermittlungen gegen Imamoglu als Vorwand zu verwenden, um Chaos zu stiften. Man werde Störungen der öffentlichen Ordnung nicht hinnehmen. Die Polizei war zuletzt teils mit Reizgas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vorgegangen. Medienberichten zufolge wurden Dutzende Menschen verhaftet.
Der Istanbuler Bürgermeister Imamoglu war am Mittwoch wegen Terrorismus- und Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Seine Partei CHP hält Erdogan vor, er habe seinen aussichtsreichsten Rivalen aus dem Weg räumen wollen. Imamoglu sollte am Wochenende zum Präsidentschaftskandidaten der CHP gekürt werden.
Diese Nachricht wurde am 21.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.