Samstag, 20. April 2024

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Tischtennis-Damen gewinnen Team-EM
"Ich wurde ins kalte Wasser geworfen"

Mit dem Ziel, vielleicht eine Medaille zu gewinnen, sind die deutschen Tischtennis-Damen zur Team-EM nach Rumänien gefahren. Am Ende ist es die Goldmedaille geworden. "Damit hat wohl niemand gerechnet", sagte Matchwinnerin Nina Mittelham im Dlf und hob die Rolle der neuen Bundestrainerin Tamara Boros hervor.

Nina Mittelham im Gespräch mit Matthias Friebe | 03.10.2021
Die alte und neue Deutsche Meisterin Nina Mittelham am 28. und 29. August 2021 in der VB-Arena in Bremen.
Die deutschen Tischtennis-Frauen haben bei der EM Bronze sicher. (picture alliance/dpa/Kessler-Sportfotografie | Jürgen Kessler)
Große Überraschung im Tischtennis: Die deutschen Damen haben die Mannschafts-Europameisterschaft gewonnen. Am Sonntag sicherte sich die Auswahl des DTTB im Finale in Cluj-Napoca gegen den großen Favoriten Rumänien den Titel. Wenig später haben die Männer dann einen deutschen Doppelsieg perfekt gemacht.
Zwar ist es bereits der achte EM-Titel für eine deutsche Damen-Auswahl, allerdings standen mit Petrissa Solja, Han Ying und Shan Xiaona die Top-Spielerinnen und damit die komplette Olympia-Mannschaft nicht zur Verfügung. Stattdessen traten Nina Mittelham (Berlin), Sabine Winter (Schwabhausen) und Chantal Mantz (Langstadt) im Team der neuen Bundestrainerin Tamara Boros an.

"Ziel war es, sich für die WM zu qualifizieren"

"Unser Ziel war es, sich für die WM zu qualifizieren und dann vielleicht eine Medaille zu erreichen. Dass es Gold geworden ist, damit hat wohl niemand gerechnet", sagte Mittelham im Dlf. "Ich glaube, wir Spieler selbst auch am wenigsten."
Mittelham avancierte gegen Rumänien mit zwei Fünfsatzsiegen zur Matchwinnerin. Schon im Halbfinale gegen Portugal steuerte die 24-Jährige vom TTC Berlin Eastside zwei Punkte zum 3:1-Sieg bei. Dabei war die Rolle als Führungsspielerin für Mittelham neu. "Ich wurde ins kalte Wasser geworfen und bin überglücklich, dass ich das so gut meistern konnte."

"Habe schwierige Monate hinter mir"

Schon vor zwei Wochen hatte Mittelham das Europe-Top-16-Turnier in Thessaloniki gewonnen. "Ich habe ein paar schwierige Monate hinter mir und habe mir nach der Sommerpause vorgenommen, wieder besser zu spielen und mich zu steigern. Dass es natürlich direkt so klappt, ist unglaublich. Damit habe ich selber auch nicht wirklich gerechnet. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass ich es geschafft habe, auch unter Druck meine Leistung zu zeigen."
Besonders freue sich Mittelham auch über den gelungen Einstand von Bundestrainerin Boros. "Für mich hat sie eine große Bedeutung. Ich fühle mich von ihr komplett verstanden. Ich habe Vertrauen zu ihr und das ist natürlich gerade in schwierigen Situationen wichtig. Und ich denke, es ist auch andersherum genauso und das ist natürlich großartig."