"Funball"
Trainingsprogramm senkt laut Studie Verletzungsrisiko im Jugendfußball

Ein spezielles Aufwärm- und Trainingsprogramm senkt laut einer Studie das Verletzungsrisiko im Jugendfußball. Das geht aus einer Untersuchung der Universität des Saarlandes hervor, die im Fachmagazin Sports Medicine - Open veröffentlicht wurde.

    Ein Junge steht auf einem Fußballplatz und trainiert (Symbolbild).
    Studie zu Verletzungsrisiko im Jugendfußball veröffentlicht. (imago images / Westend61 / Stefanie Aumiller via www.imago-images.de)
    Demnach erlitten Spieler, die das Programm "Funball" in ihr Training integrierten, 49 Prozent seltener eine schwere Verletzung als die Kontrollgruppe. Besonders groß sei der Effekt mit einem Minus von 63 Prozent bei Verletzungen während des Trainings und in der Altersklasse U17 mit einem Minus von 76 Prozent gewesen. Einen besonderen Nutzen habe das Programm zudem, um Knieverletzungen zu minimieren, teilte Tim Meyer mit, Professor für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes. Er hat die Studie mit durchgeführt.

    Was wurde untersucht?

    An der umfangreichen Studie nahmen mehr als 1.000 Spieler aus 55 Jugendteams der Altersklassen U15, U17 und U19 teil. Über eine komplette Saison hinweg führten einige Teams zusätzlich zum normalen Warm-up mindestens zweimal pro Woche das "Funball"-Trainingsprogramm durch. Die Kontrollgruppe trainierte wie gewohnt ohne das Zusatzprogramm. Erfasst wurden alle Verletzungen, die zu einem Trainings- oder Spielausfall von mehr als einem Tag führten.

    Besonderheiten des Trainingsprogramms

    Das Programm besteht aus einer Kombination von fußballspezifischen, spielnahen Übungen und Elementen, die über ein klassisches Warm-up hinausgehen. Es setzt auf dynamische Bewegungen mit Ball, Partner- und Teamübungen sowie kognitive Herausforderungen. Spieler trainieren dabei nicht nur Koordination, Stabilität und Sprungtechnik, sondern auch Reaktionsfähigkeit und Entscheidungsverhalten - oft in Form kleiner Wettkämpfe.
    Die Studienmacher empfehlen, das Programm mit zwei Einheiten pro Woche in den Trainingsalltag zu integrieren. "Denn schwere Verletzungen im Jugendalter bedeuten nicht nur lange Ausfallzeiten, sondern können auch die Karrierechancen und die Freude am Sport beeinträchtigen", so Professor Tim Meyer, der gut zwei Jahrzehnte lang die deutsche Fußball-Nationalmannschaft medizinisch betreut hat.
    Diese Nachricht wurde am 08.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.