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Treffen mit Trump
Kim sagt atomare Abrüstung zu

US-Präsident Trump hat nach seinem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim mitgeteilt, dass die Sanktionen gegen Pjöngjang in Kraft bleiben sollen. Allerdings habe er vor dem Gipfel davon abgesehen, 300 weitere Strafmaßnahmen in Kraft zu setzen, betonte Trump in Singapur.

    Kim (l.) und Trump sitzen nebeneinander an einem kleinen runden Tisch und reichen sich die Hand. Hinter ihm die Nationalflaggen.
    Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un (l.) und US-Präsident Donald Trump bei ihrem Treffen in Singapur (imago/Kevin Lim)
    China hatte in einer ersten Reaktion auf das Gipfeltreffen vorgeschlagen, die Sanktionen der Vereinten Nationen gegen Nordkorea auszusetzen oder aufzuheben.
    Trump und Kim unterzeichneten auf dem Gipfeltreffen eine gemeinsame Erklärung. Nordkorea bekräftigt darin seine grundsätzliche Bereitschaft zu einer "Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel". Die USA versprechen im Gegenzug nicht näher konkretisierte Sicherheitsgarantien. In der kommenden Woche sollen die Gespräche zwischen den USA und Nordkorea auf Regierungsebene weitergehen.
    Trump erklärte, die bisherigen gemeinsamen Militärmanöver mit dem Verbündeten Südkorea sollten eingestellt werden. Dies könne die weiteren Verhandlungen mit Nordkorea erleichtern und eine Menge Geld sparen. Allerdings würden die USA ihre Truppenpräsenz in Südkorea vorerst nicht verringern.
    Kim bezeichnete das Treffen mit Trump als gutes Vorzeichen für den Frieden. Der Weg zu dem Gipfel sei nicht einfach gewesen, die Hindernisse seien aber überwunden worden.
    Es war das erste Treffen in der Geschichte beider Länder zwischen einem amtierenden US-Präsidenten und einem nordkoreanischen Staatschef.
    Positive Reaktion aus Deutschland
    In Deutschland wurde die erste Begegnung von Trump und Kim positiv aufgenommen. Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Hardt, sagte im ARD-Fernsehen, die Bilder aus Singapur seien sehr ermutigend. Allerdings wisse man aus den Erfahrungen mit dem Iran-Abkommen, wie schwierig es sei, atomare Abrüstung auch wirklich umzusetzen. Der Teufel stecke hier im Detail, betonte der CDU-Politiker.
    Der Präsident der deutsch-koreanischen Gesellschaft, Schmelter, sagte im Deutschlandfunk, es sei ermutigend, dass das Treffen in freundlicher Atmosphäre verlaufen sei. In dem angekündigten Abschlussdokument könnte möglicherweise eine Roadmap für weitere Verhandlungen festgelegt werden.