Steuerpolitik
"Ungerechtigkeiten im Generationenverhältnis": Sozialverbände kritisieren Aktiv-Rente

Die von der Bundesregierung angekündigte Aktiv-Rente stößt bei Sozialverbänden auf Kritik. Der Vorwurf: Die Aktiv-Rente sei ungerecht gegenüber jüngeren Generationen und auch für viele Menschen im Ruhestand nicht zielführend.

    Ein älterer Mann nutzt ein Tablet, während er einen Gang aus hohen Warenregalen durchgeht.
    Die Aktivrente soll dazu führen, dass ältere Menschen freiwillig länger arbeiten. (picture alliance / Westend61 / Daniel Ingold)
    Die Präsidentin der Caritas, Welskop-Deffaa, beanstandete gegenüber dem Nachrichtenportal t-online, dass Rentner den Plänen zufolge steuerfrei hinzuverdienen dürften, während etwa junge Eltern mit steigenden Einkommen voll in die Steuerprogression rutschten. Dies führe im Generationenverhältnis zu schwer erklärbaren Ungerechtigkeiten.
    Der Sozialverband VdK bemängelte, die meisten Menschen, die im Ruhestand berufstätig seien, profitierten nicht von der Aktiv-Rente. Sie seien entweder selbstständig tätig oder Minijobber, die schon jetzt weitgehend steuerfrei arbeiteten. Wer ältere Fachkräfte im Arbeitsmarkt halten wolle, sollte nicht Steuern senken, sondern etwa altersgerechte Arbeitsplätze schaffen, erklärte VdK-Präsidentin Bentele.
    Die Aktiv-Rente sieht vor, dass Rentner künftig 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen dürfen. Dies soll längeres Arbeiten attraktiver machen.

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    Diese Nachricht wurde am 21.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.