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Uni Hamburg
Erneut Proteste gegen Lucke-Vorlesung

Wie in der vergangenen Woche wurde die Vorlesung von AfD-Mitgründer Bernd Lucke heute an der Uni Hamburg gestört - obwohl die Veranstaltung unter deutlich verschärften Sicherheitsvorkehrungen begann.

Axel Schröder im Gespräch mit Peter Sawicki | 23.10.2019
AfD-Mitbegründer Bernd Lucke verlässt nach einer Vorlesung an der Universität Hamburg das Gelände.
Die Vorlesung von Ex-AfD-Politiker Bernd Lucke an der Uni Hamburg wurde erneut gestört (Daniel Bockwoldt/dpa +++ dpa-Bildfunk )
Wie unser Landeskorrespondent in Hamburg, Axel Schröder, berichtet, habe Wirtschaftswissenschaftler Lucke etwa eine halbe Stunde seine Vorlesung wie geplant halten können. Dann seien bis zu 15 Personen in den Hörsaal eingedrungen und hätten Lucke "Nazi-Propaganda" vorgeworfen. Dieser habe aber zügig den Saal durch einen Hinterausgang verlassen und sei mit einem Auto davongefahren. Die Besucher der Vorlesung hätten zuvor nachweisen müssen, dass sie einen entsprechenden Schein für ihr Studium benötigten.
Zur allgemeinen Kritik an Lucke gebe es laut Schröder unter den Studierenden durchaus ein geteiltes Bild. Aufsehen erregt habe die Uni Hamburg derzeit aber auch mit einem Auftrittsverbot für FDP-Chef Christian Lindner. Die Uni begründe das mit besonderen Bestimmungen zur Raumvergabe.
Der FDP-Chef war von der Liberalen Hochschulgruppe eingeladen worden. Das sei eine Raumvergabe für parteipolitische Zwecke, erklärte Hochschulpräsident Dieter Lenzen in der Dlf-Sendung "Campus & Karriere" : "Jede Raumvergabe, und wir haben Tausende Anfragen im Jahr, wird durch eine Verwaltungsstelle, die aus mehreren Personen besteht, entschieden, und zwar routinemäßig."
Die Veranstaltung mit Sarah Wagenknecht stehe nicht im Widerspruch zu diesen Regeln, so Lenzen: "Frau Wagenknecht ist eine promovierte Volkswirtin. Es war eine wissenschaftliche Veranstaltung. Es war auch ein Professor mit dabei, der mit den Personen über ökonomische Sachverhalte diskutiert hat, beantragt von einem Arbeitskreis, der sich mit Makroökonomie beschäftigt."