Jahresbilanz
UNICEF: "Nie zuvor wuchsen so viele Kinder in Krisen- und Konfliktgebieten auf wie heute"

UNICEF Deutschland warnt vor einer weiteren Verschlechterung der Lage von Kindern in aller Welt. Das UNO-Kinderhilfswerk verweist in seiner Jahresbilanz unter anderem auf Kriege, die Folgen des Klimawandels und Kürzungen internationaler Hilfen. Bei der Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung gebe es zudem kaum Fortschritte.

    Ein Junge sitzt auf seinem Fahrrad im Gazastreifen inmitten von zerstörten Gebäuden.
    Ein Kind im zerstörten Gazastreifen (Archivbild) (afp / Mohammed Abed)
    Im zu Ende gehenden Jahr seien so viele Kinder in Krisen- und Konfliktgebieten aufgewachsen wie nie zuvor. Dies betreffe fast jedes fünfte Kind weltweit - und damit fast doppelt so viele wie Mitte der Neunzigerjahre. In Krisengebieten, darunter im Gazastreifen, im Sudan oder in der Ukraine, seien Kinder in täglicher Lebensgefahr durch explosive Waffen, Hunger und fehlende Grundversorgung. Die globale Unterfinanzierung humanitärer Hilfe verschärfe die Situation, hieß es.
    Der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Schneider, erklärte, die Kinder in den Kriegsgebieten seien weit entfernt von einer Kindheit, die diesen Namen verdiene. Viele hätten Depressionen, Schlafstörungen und Entwicklungsverzögerungen. Hunger und Kinderarmut seien kein Schicksal wie eine Naturkatastrophe, die einen plötzlich und unvorbereitet treffe. Sie zeigten ein eklatantes Versagen der globalen Politik und der Gesellschaft.
    Diese Nachricht wurde am 30.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.