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Wer geht, wer bleibt?

Am Dienstag nach der Bundestagswahl reisen die frisch gewählten Abgeordneten klassischerweise nach Berlin. Das Ergebnis ihrer Wahl erfahren die Abgeordneten aus dem amtlichen Endergebnis des Bundeswahlleiters. Es gibt keine Urkunden, keine Einladungen. Unter den 630 Abgeordneten werden auch einige Sportpolitiker in die Hauptstadt zurückkehren – und einige nicht.

Von Moritz Küpper | 23.09.2013
    Nicht mehr im Sportausschuss: Viola von Cramon, hier auf der 2. Deutschlandfunk-Sportkonferenz.
    Nicht mehr im Sportausschuss: Viola von Cramon, hier auf der 2. Deutschlandfunk-Sportkonferenz. (Deutschlandradio - Hendrik Maaßen)
    Es war knapp, aber letztlich zog Platz sieben auf der Landesliste dann doch nicht: Sechs Grüne-Abgeordnete werden in der 18. Wahlperiode Niedersachsen im Bundestag repräsentieren, aber eine der engagiertesten Sportpolitikerin der letzten Legislaturperiode verpasst auf Platz sieben den Wiedereinzug in den Bundestag: Viola von Cramon. Dieses Schicksal teilt sie mit ihrer grünen Sportausschuss-Kollegin Daniela Wagner, den drei FDP-Abgeordneten im Ausschuss sowie Jens Petermann von der Linkspartei.
    Insgesamt verpassten so fünf Ausschussmitglieder den Wiedereinzug ins Parlament. Zwei, der bisherige stellvertretende Ausschussvorsitzende Joachim Günter von der FDP sowie der Obmann der Unionsfraktion Klaus Riegert, standen gar nicht zur Wahl.

    Den Wiedereinzug ins Parlament schafften dagegen 11 der insgesamt 18 Ausschussmitglieder.
    Besonders deutlich fiel dabei das Unions-Ergebnis aus, denn die fünf kandidierenden Mitglieder gewannen alle ihren Wahlkreis: Ex-Turner Eberhard Gienger, Mechthild Heil, Frank Steffen, Dieter Stier und Karin Strenz kehrten für die CDU ins Parlament zurück, ebenso das bisherige stellvertretende Sportausschuss-Mitglied Reinhard Grindel, der künftig eine stärkere Rolle spielen könnte und auch beim DFB-Bundestag Ende Oktober als Schatzmeister kandidiert. Sportausschuss-Stimmenkönig wurde dagegen das einzige CSU-Mitglied: Stephan Mayer aus Altötting erhielt 65,77 Prozent der Erststimmen.

    Am spannendsten war es dagegen bei der Ausschussvorsitzenden Dagmar Freitag von der SPD. Nicht auf der Liste abgesichert, brachte das letzte Wahllokal im Wahlkreis 150 "Märkischer Kreis II" die Entscheidung: Bei insgesamt 206.189 wahlberechtigten Bürgern waren es 54 Stimmen Vorsprung, die Freitag wieder nach Berlin brachten, exakt 41, 69 Prozent. Freitags Parteifreunde im Ausschuss, Gabriele Fograscher, Martin Gerster sowie Sabine Bätzing-Lichtenthäler zogen ebenso über die Liste ins Parlament ein, wie mit Michaela Engelmeier-Heite, eine Parlamentsnovizin. Die 52-Jährige ist Vize-Präsidentin des Deutschen Judobundes, war früher Mitglied der Judo-Nationalmannschaft und hat schon angekündigt, sich um einen Sitz im Sportausschuss zu bewerben.