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Whistleblower Stepanovs
Computer-Hacker am Werk

Schon mehrfach mussten Julia Stepanova und Vitali Stepanov umziehen. Zu groß die Gefahr nach ihren Enthüllungen in Sachen russischer Leichtathletik. Laut dem Kanadischen Radiosender CBS sehen sich die Stepanovs jetzt erneut gezwungen, ihren Aufenthaltsort zu wechseln.

Von Andrea Schültke | 14.08.2016
    Julia Stepanowa, russische Leichtathletin (6.7.2016) bei den Europameisterschaften in Amsterdam.
    Julia Stepanowa, russische Leichtathletin. (Sputnik)
    Der Grund: Der Email-Account des Ehepaars ist offenbar gehackt worden. Das betrifft auch den Internet-Zugang von Julia Stepanova zur Welt-Anti Doping Agentur WADA. Die hat gestern bestätigt, jemand habe sich illegal Zugang zu Stepanovas WADA-Account verschafft. Wie CBC berichtet, sieht das Ehepaar in dem Hacker-Angriff ein Indiz dafür, dass Unbekannte versuchen, ihren Aufenthaltsort herauszufinden.
    Julia Stepanova und ihr Ehemann Vitali hatten mit geheimen Aufnahmen Belege geleifert für das systematische staatlich organisierte Doping in Russland. In der Folge wurden russische Leichtathleten suspendiert und dürfen nicht an den Olympischen Spielen in Rio teilnehmen. Das gilt jetzt auch für Darja Klischina. Die Weitspringerin hatte ursprünglich eine Startberechtigung erhalten , weil sie in den USA lebt und durch das dortige Dopingkontrollsystem getestet worden war. Diese Ausnahmegenehmigung nahm der Weltleichtathletik Verband jetzt zurück. Ein Sprecher erklärte, der IAAF lägen neue Erkenntnisse vor. Die Weitspringerin hat daraufhin den Internationalen Sportgerichtshof CAS angerufen, der will noch heute entscheiden.