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Wie in Sankt Petersburg

In der Nordhälfte Deutschlands hat bereits die Saison der Weißen Nächte begonnen: Das ist ein klares Indiz, dass der Sommer nicht mehr fern ist. In Hamburg wird es schon seit mehr als einer Woche nicht mehr ganz dunkel. Um Mitternacht, unter Beachtung der Sommerzeit also gegen ein Uhr früh, zeigt sich der Nordhimmel immer noch etwas bläulich aufgehellt.

Von Dirk Lorenzen | 23.05.2011
    Eine perfekt schwarze Nacht gibt es nur, wenn die Sonne mindestens achtzehn Winkelgrad unter dem Horizont steht. Dann ist es physikalisch gesehen wirklich dunkel und kein Sonnenlicht erreicht mehr den Himmel. An der deutsch-dänischen Grenze sinkt die Sonne heute Nacht aber nur vierzehn Grad unter den Nordhorizont.

    Die Erdatmosphäre bricht die Sonnenstrahlen so stark, dass immer noch etwas Sonnenlicht den Nordhimmel erreicht. Es wird nie perfekt dunkel. In den kurzen Sommernächten geht die Abenddämmerung direkt in die Morgendämmerung über.

    Man spricht von den Weißen Nächten, für die vor allem Städte wie Sankt Petersburg, Stockholm und Oslo berühmt sind. Dort bleibt es in einigen Wochen nachts so hell, dass nur die hellsten Sterne am Himmel zu sehen sind.

    Aber eine "Lightvariante" der Weißen Nächte bekommt auch die Nordhälfte Deutschlands geboten. In Hamburg ist noch bis Ende Juli keine Nacht mehr komplett dunkel. Wirklich auffallend ist dieses Phänomen allerdings nur in den sechs Wochen rund um Sommeranfang.

    Je weiter Sie sich im Süden befinden, desto weniger bekommen Sie von diesen hellen Sommernächten mit. Ganz im Süden Baden-Württembergs und Bayerns gibt es niemals weiße Nächte - dort wird es nachts stets perfekt dunkel.

    Erklärung der Dämmerungsphänomene

    Helle Nächte