Online-Dienst
X schließt Büros in Brasilien - Unternehmenschef Musk wirft Richter Zensur vor

Der Online-Dienst X hat die Einstellung seiner geschäftlichen Aktivitäten in Brasilien und die Schließung seiner Vertretung in dem südamerikanischen Land angekündigt.

    Schwarzweiße Fotocollage des Logos der X-App auf einem Smartphone, das mit einem Foto von Elon Musk im Profil unterlegt ist.
    Unter der Ägide von US-Unternehmer Elon Musk wurde Twitter zu X. Der Ruf der Plattform befindet sich seither im Sturzflug. (picture alliance / NurPhoto / Jaap Arriens)
    Die Firma des Milliardärs Elon Musk wirft einem Richter des Obersten Gerichtshofs vor, einem Unternehmensvertreter in Brasilien mit Haft gedroht zu haben, falls bestimmte Inhalte nicht von der Plattform gelöscht würden. X könne in Brasilien aber trotz der nun gezogenen Konsequenzen weiter genutzt werden, hieß es.
    Die früher als Twitter bekannte US-Firma veröffentlichte Bilder eines angeblich von dem Richter unterzeichneten Dokuments, in dem mit einer Geldstrafe und einem Haftbefehl gedroht wird. Der Oberste Gerichtshof in Brasilien wollte sich auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters nicht zu der Angelegenheit äußern.
    Anfang des Jahres hatte der Richter X angewiesen, Konten zu sperren, die während der Regierungszeit des rechten Präsidenten Bolsonaro Hassbotschaften und Falschinformationen verbreitet haben sollen. X-Chef Musk kündigte an, Konten zu reaktivieren, deren Sperrung der Richter angeordnet hatte. In Kurzbotschaften bezeichnete Musk den Richter unter anderem als "absolute Schande für die Justiz".
    Diese Nachricht wurde am 18.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.