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Zimmermanns Oper in Nürnberg
"Die Soldaten" - würdig in Szene gesetzt

Das Staatstheater Nürnberg inszeniert zum 100. Geburtstag von Bernd Alois Zimmermann "Die Soldaten". Diese Oper galt in den 1960er-Jahren als unspielbar. Die aktuelle Inszenierung des Mammutwerks unter Regisseur Peter Konwitschny hat unseren Rezensenten Jörn Florian Fuchs überzeugt.

Jörn Florian Fuchs im Gespräch mit Jochen Hubmacher |
    Szene aus "Die Soldaten"
    Szene aus "Die Soldaten" (Staatstheater Nürnberg / Ludwig Olah)
    In jedem Moment schaffe es der Regisseur den Zuschauer zu berühren, so unser Rezensent Jörn Florian Fuchs. Bernd Alois Zimmermanns Oper galt Anfang der 1960er-Jahre als unspielbar bezeichnet. Das Werk war ein Kompositionsauftrag der Stadt Köln. Wolfgang Sawallisch, der einstige Kölner Generalmusikdirektor weigerte sich das Stück aufzuführen. Schließlich hat Michael Gielen diese Aufgabe 1965 gemeistert. Gielen sprach davon, dass es ein "exorbitant schweres" Stück sei.
    Der Komponist Bernd Alois Zimmermann steht vor einem Fenster, raucht und lächelt.
    Der Komponist Bernd Alois Zimmermann 1954 in Mainz, beim Schott-Verlag. (Schott Music)
    Vieles, was vor einem halben Jahrhundert noch als unspielbar galt, schreckt die Spezialensembles für Neue Musik heute nicht mehr wirklich. Die Staatsphilharmonie Nürnberg ist zwar kein Spezialensemble, aber gerade hier zeige sich, dass das spieltechnische Niveau der klassischen Sinfonieorchester in den letzten Jahren enorm gestiegen ist. Es sei erstaunlich, dass solche Häuser wie in Nürnberg inzwischen so ein Mammutwerk wie "Die Soldaten" realisieren würden. Es sei zudem eine sehr gut koordinierte Inszenierung gewesen, so Fuchs. Die Besetzung – einschließlich der Gastsänger - sei ganz exzellent.