Sonntag, 28. April 2024

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Zweitname Lisbeth oder die Klarheit des Klangs

Dass Charlotte Greve im Alter von 16 Jahren von der Querflöte zum Saxofon wechselt, hat vor allem damit zu tun, dass sie "einfach lauter sein will". Schon früh improvisiert sie beim gemeinsamen Musizieren mit ihrem Bruder nach Gehör; es folgt eine Jazz-AG in der Schule, die Musikschul-Combo, die Schul-Big-Band, Preise bei Jugend jazzt und schließlich das Landesjugendjazzorchester Niedersachsen.

Von Anja Buchmann | 30.03.2012
    2007 beginnt die Altsaxofonistin schließlich ihr Jazzstudium am Jazz Institut Berlin bei Peter Weniger und David Friedman, nimmt während diverser New-York-Aufenthalte Unterricht bei Loren Stillman, Chris Cheek und David Binney, gründet 2009 das Lisbeth Quartett – benannt nach ihrem zweiten Vornamen – und erhält 2010 den renommierten JazzBaltica-Förderpreis. Ihre aktuellen Mitmusiker sind Pianist Manuel Schmiedel, Schlagzeuger Moritz Baumgärtner und Bassist Marc Muellbauer – der Älteste im Bunde und seit Jahren Bandmitglied im Julia Hülsmann Trio. Zwei Alben hat die erst 24-jährige Musikerin inzwischen als Bandleaderin veröffentlicht: Musik, die Ruhe, Klarheit und Natürlichkeit bietet; fernab von einem kraftprotzendem Höher-Schneller-Weiter so manchen Jungmusikers. Charlotte Greve stellt ihr spielerisches Licht nicht unter den Scheffel, lässt aber auch ihren Mitmusikern viel Raum, um gemeinsam Atmosphären, Texturen und Klangfarben zu entwickeln.