Dienstag, 19. März 2024

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AfD-Wähler
"Das sind wirklich Anti-Demokraten"

Wird das Wahljahr 2016 ein Erfolg für die AfD? Einen Stimmenzuwachs für die Partei gebe es nicht, sagte der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, im DLF. AfD-Wähler seien "keine normalen Menschen", sondern Anti-Demokraten. Das eigentliche Problem sieht er in den Nichtwählern.

Manfred Güllner im Gespräch mit Sandra Schulz | 02.01.2016
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    Die Erfolge der AfD bei vergangenen Wahlen seien lediglich ein "optischer Zuwachs", so Manfred Güllner. Mehr Wähler habe die Partei nicht bekommen, sagte der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa im DLF. Alleine durch die niedrige Wahlbeteiligung habe die Partei prozentual zulegen können. Lasse man die ostdeutschen Bundesländer außen vor, dann liege die Partei in den restlichen Ländern unter vier Prozent.
    AfD-Wähler "keine normalen Menschen"
    Bei den Wählern der AfD handele es sich nach allen Daten, die man habe, um einen "braunen Bodensatz", den man nicht verharmlosen dürfe. Zwei Drittel dieser Wähler lehnten das demokratische System in Deutschland ab. Diese Gruppe müsse man in die rechte Ecke stellen und ächten: "Man darf sie nicht salonfähig machen".
    Das eigentliche Problem sieht der Forsa-Chef in den Nichtwählern. Um sie kümmere sich niemand. Diese Menschen wählten nicht radikal, sondern würden aus Frust zuhause bleiben. Sie wünschten sich, dass weniger Minderheitsforderungen im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion stünden, sondern ihre Sorgen und Probleme. Diese Gruppe dürfe man aber nicht in einen Topf mit radikalen Wählern werfen.
    Das Interview können Sie noch mindestens sechs Monate nachhören.