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Der kleinste Exoplanet

Bei ihrer Suche nach Planeten, die um ferne Sterne kreisen, haben die Forscher unlängst einen überraschenden Fang gemacht: In den Daten des speziell für diese Suche gebauten Satelliten Corot stießen sie auf den bislang kleinsten Himmelskörper dieser Art. Er hat nur knapp doppelten Erddurchmesser.

Von Hermann-Michael Hahn | 07.03.2009
    Möglich wurde die Entdeckung, weil das Objekt mit der Bezeichnung CoRoT-Exo-7b auf seiner engen Bahn um den Zentralstern regelmäßig vor diesem Stern entlang zieht und dabei vorübergehend einen winzigen Teil des Lichtes abdeckt. Die Helligkeitsabnahme des Sterns beträgt nur etwa 0,3 Promille und ist daher kaum größer als die Helligkeitsabnahme der Sonne während eines Venusdurchgangs.

    Die Finsternisse wiederholen sich etwa alle 20 Stunden. Der Planet umkreist seinen Zentralstern in einem Abstand von nur rund 2,5 Millionen Kilometern. Seine Oberfläche dürfte daher mehr als tausend Grad heiß sein.

    Ergänzende Beobachtungen mit einem Teleskop der Sternwarte Tautenburg bei Jena lieferten Hinweise auf die Masse des neuen Planeten. Sie liegt bei etwa sechsfacher Erdmasse. Daraus lässt sich ableiten, dass er - anders als alle bisher gefundenen Exoplaneten - ein erdähnlicher Gesteinsplanet sein muss: Seine mittlere Dichte ist mit rund 6 Gramm pro Kubikzentimeter noch etwas größer als die der Erde.

    Allerdings dürfte seine Oberfläche wegen der hohen Temperatur zumindest teilweise geschmolzen sein.

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