Mittwoch, 08. Mai 2024

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Der Orionnebel
Sternfabrik am Winterhimmel

Gegen 20 Uhr steht das wohl bekannteste Wintersternbild, der Himmelsjäger Orion, genau im Süden. Dann erkennt man - zumindest außerhalb der großen Städte - etwa drei Fingerbreit unterhalb des mittleren Gürtelsternes noch eine kleine, senkrecht verlaufende Sternkette.

Von Hermann-Michael Hahn | 18.02.2018
    Messier 42 ist der berühmte Orionnebel
    Der Große Orionnebel (M 42) ist eines der prachtvollsten Objekte am Himmel (ESO)
    Sie wurde früher im Volksmund als das Schwertgehänge Orions bezeichnet.
    Wer diese Region mit einem Fernglas betrachtet, wird sehen, dass der mittlere dieser schwächeren Lichtpunkte verschwommen und von einem nebelhaften Gebilde umgeben erscheint.
    Deutlich mehr Details zeigt das Fernrohr eines Amateurastronomen oder gar einer Volkssternwarte: Dort erkennt man auch, dass der vermeintlich zentrale Stern dieses Nebels in Wirklichkeit aus vier Komponenten besteht, die trapezförmig angeordnet sind.
    Der Nebel selbst erwies sich im Zuge seiner Erforschung als ausgedehnte Sternentstehungsregion, gleichsam als eine von vielen Sternfabriken der Milchstraße, in denen auch heute noch neue Sterne heranwachsen.
    Mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskops und Beobachtungen vom Erdboden aus haben Astronomen einige hundert gerade entstehende Sterne identifiziert. Sie werden dort innerhalb der nächsten Jahrhunderttausende als fertige Sterne die kosmische Bühne betreten.
    Etliche dieser "Sternenembryos" sind von flachen Gas- und Staubscheiben umgeben, aus denen im weiteren Verlauf Planetensysteme heranwachsen können.
    Dies lässt vermuten, dass die Entstehung von Planeten bei vielen Sternen wie selbstverständlich dazu gehört und das Universum deutlich mehr Planeten als Sterne enthält.