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Deutschland-Tour: Slowly Rolling Camera
Geschichten erzählen, die Emotionen erzeugen

"Slowly Rolling Camera" - das sind der Pianist Dave Stapelton, die Sängerin Dionne Bennett, der Schlagzeuger Elliot Bennett und der Posaunist Deri Roberts. Das gleichnamige Album überzeugt - elf Songs mit fesselnden Melodien und kontrastreichen Harmonien.

Von Marlene Küster | 23.05.2015
    Ein Saxophonspieler
    Alle Bandmitglieder von "Slowly Rolling Camera" haben einen Jazz-Hintergrund und eine professionelle musikalische Ausbildung. (imago / Tillmann )
    "So einfach lässt sich unser Sound nicht mit einem einzigen Wort erfassen. Da gibt es Soul-, Jazz-, Klassik- sowie Trip-Hop-Elemente, auch elektronische Klanglandschaften."
    So skizziert Pianist Dave Stapleton den Sound seiner Band Slowly Rolling Camera. Seit seinem Abschluss am Royal Welsh College of Music and Drama als klassischer Pianist hat er sich einen Namen in der britischen Jazzszene gemacht. Er hat das Quartett 2013 gegründet und spielt als Komponist und an den Tasten eine wichtige Rolle. Die Sängerin Dionne Benett, bringt mit ihrer vom Soul und Gospel beeinflussten Stimme eine spezielle musikalische Klangfarbe ins Quartett.
    Schlagzeuger Elliot Bennett - der Dritte im Bunde - ist mehr von Pop, Funk, Hip-Hop und Weltmusik beeinflusst. Und das vierte Mitglied Deri Roberts spielt Posaune und ist an der Ausarbeitung des Sounds und allen Aufnahmen beteiligt. Auf dem aktuellen gleichnamigen Album von Slowly Rolling Camera erzeugen sanfte Harmonien, belebende Rhythmen und monumentale Bässe Kontraste und verdichten sich zu atmosphärischen Klanglandschaften.
    Bilder kreieren als Ziel
    Die elf Songs verschmelzen zu einem organischen Werk.
    "In unserem Bandnamen "Slowly Rolling Camera" steckt eine filmische, cineastische Bedeutung. Die Stücke entwickeln sich allmählich, fließen nahtlos ineinander und kreieren Bilder. Wenn wir an unseren Songs arbeiten, haben wir immer Bilder vor Augen. Wir wollen Geschichten erzählen, die verschiedenste Emotionen erzeugen.
    Schon der erste Track auf "Slowly Rolling Camera" mit dem Titel „Protagonist" zieht den Hörer ins Klanguniversum des Quartetts und lässt ihn nicht mehr los. Mit einem Riff begann zunächst die Komposition, die Dave Stapelton dann allmählich weiter entwickelte. Diesen Entwurf schickte er Dionne zu:
    "Sie kreierte schließlich diese eingängige Melodiepassage, die ich nie zustande gebracht hätte. Und langsam nahm das Stück Protagonist Gestalt an. Es kamen dann elektronische Elemente von Deri hinzu und darauf folgten Elliotts Schlagzeug-Passagen. An dem Song Protagonist lässt sich sehr schön erkennen, wie unser Sound entsteht."
    "Das ist unsere Songfabrik: ein permanenter Austausch von Musikfiles. Wir vier arbeiten an diesem Sound und wir vier sind alle gleichberechtigt daran beteiligt. Nur so kann dieser Sound entstehen."
    Kette von Bildern und Assoziationen
    Tagträume überfluten den Hörer, setzen eine Kette von Bildern und Assoziationen in Gang. Die Kombination von akustischen Instrumenten und elektronischen Elementen wie Sampler, Loops und Beats ist sorgfältig abgestimmt:
    "Es kommen viele akustische Instrumente zum Einsatz: Fender-Rhodes, Klavier, Geige, Cello, Kontrabass, Bratsche, Saxofon, Trompete. Diese Partien sind für den Hörer ein Moment der Besinnung, des In-sich-Ruhens. Und dann gibt es wieder dynamische Passagen, die den Hörer weiter auf diese Reise mitnehmen und in den Strom der Klänge und Rhythmen ziehen."
    Slowly Rolling Camera – avantgardistisch, jazzig, orchestral, energiegeladen, belebend und ruhig. Kein Song gleicht dem anderen, bei jedem Hören sind neue akustische Einzelheiten zu entdecken: Liebe fürs Detail, ausgefeilte Dramaturgie der Songs sowie die permanente Suche nach neuen Kreationen und Experimenten.
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