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Die Deutsche Akademische Flüchtlings-Initiative Albert Einstein (DAFI)

"Ich bin burundischer Nationalität. Wie du weißt brach in Burundi 1993 ein Krieg aus...."

Von Annika Butz | 20.06.2006
    Der damals 15-jährige Matthias Maccumi und seine Familie retten sich wie Hunderttausende andere Burundis in das benachbarte Tansania. In den Flüchtlings-Camps warten sie über Jahre hinweg auf Frieden in ihrem Land. Matthias Maccumi besucht hier eine weitergehende Schule - zunächst ohne Perspektive auf eine weitergehende Ausbildung!

    "Nach 1996 lernten wir also ohne große Hoffnung…für Absolventen der weiterführenden Schule gab es keine Möglichkeit ein Stipendium für eine höhere Ausbildung zu bekommen. Aber dann – glücklicherweise - 2003, als ich gerade die Schule abgeschlossen hatte, kam DAFI."

    Die "deutsche Akademische Flüchtlings Initiative Albert Einstein", kurz DAFI, ist ein Programm, das Stipendien an anerkannte Flüchtlinge im Asylland vergibt. Gefördert werden aber auch zurückgekehrte Flüchtlinge, die sich in der schweren Phase des Wiederaufbaus befinden.

    "Die Initiative wurde von Albert Einstein gegründet und später vom Auswärtigen Amt Deutschlands übernommen. Das Geld kommt also von der Deutschen Bundesregierung."

    ...erzählt Frau Marry Mtatitificolo von UMATI, der Durchführungsorganisation von DAFI in Tansania. Die deutsche Bundesregierung finanziert DAFI jährlich mit ca. 1,8 Mio. Euro und ermöglicht damit pro Jahr rund tausend Flüchtlingen ein drei-jähriges Studium. Die Mehrzahl der Stipendien geht an Flüchtlinge in Afrika.
    In Absprache mit der Organisation wird ein Studienfach gewählt:

    "Während der Auswahl-Gespräche sprechen wir in der Regel mit den Bewerbern und fragen sie, warum sie ein Fach studieren wollen. In den Fällen, in denen wir denken, dass sie damit keine guten Beschäftigungschancen haben, raten wir ihnen, etwas anderes auszusuchen."

    Matthias Maccumi konnte sich für das Programm von DAFI qualifizieren. Heute studiert er Wirtschaft an der Universität von Dar-es-Salaam in Tansania. UMATI betreut die Stipendiaten auch während dieser Zeit.
    Diesen Sommer wird Matthias Maccumi sein Studium mit einem Bachelor abschließen. Dann wird er Tansania voraussichtlich verlassen…

    "Zunächst einmal habe ich gar keine Erlaubnis mehr, mich in Dar-es-Salaam nach meinem Studium aufzuhalten. Ich müsste also zurück in das Flüchtlingslager und die Lebensbedingungen dort sind sehr schlecht! Deswegen ist das erste, was ich tun werde nachdem ich das Studium abgeschlossen habe nach Burundi zu gehen und dort versuchen zu leben…"

    Der Friede in Burundi ist zwar noch brüchig, aber der 28Jährige hofft, dass er dieses Mal halten wird…

    "Etwas, das ich gerne loswerden würde ist, meine Dankbarkeit gegenüber DAFI auszudrücken. Sie haben etwas wirklich Wichtiges für uns getan...für uns und für unsere Nation. Mit diesem Stipendium investieren sie in humane Ressourcen und das ist etwas sehr wichtiges für die Entwicklung eines Landes, wie das meine...""