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Donald Trump
Ferndiagnose: Narzissmus?

Andere Menschen entwerten, sich selbst idealisieren: Donald Trump weise Verhaltensweisen auf, die typisch für Narzissten seien, sagte der Psychiater Raphael Bonelli im DLF. Eine Diagnose wolle er aber dennoch nicht stellen, denn Trump habe nicht auf seiner Couch gelegen.

Raphael Bonelli im Gespräch mit Maja Ellmenreich | 26.02.2017
    Donald Trump
    Besonders Trumps "offensichtliche Kränkbarkeit", wenn er bei Twitter kritisiert wird, sei ihm ins Auge gestochen, sagt der Psychiater Raphael Bonelli. (picture alliance/dpa/Foto: Pete Marovich)
    Seit gerade mal einem Monat ist Donald Trump Präsident der Vereinigten Staaten. Noch bevor die 100 Tage vorbei sind, in denen sich Beobachter für gewöhnlich mit Urteilen über neue Amtsinhaber zurückhalten, also noch vor Ablauf dieser Schonzeit erntet der neue Präsident von vielen Seiten harsche Kritik. Sein Umgang mit den Medien, das Einreiseverbot für Menschen aus sieben muslimisch geprägten Ländern, die Entlassung der kommissarischen Justizministerin, Trumps Kommunikationsstil via Twitter – um nur den einen oder anderen Stein des Anstoßes zu nennen.
    Bei den Versuchen der Kommentatoren, der Persönlichkeit Donald Trumps in irgendeiner Weise beizukommen, fällt ein Wort immer wieder: Narzissmus. Gar zum "Großnarzissten" adelte die Süddeutsche Zeitung den US-Präsidenten am vergangenen Wochenende. Ganz kurz zur Klärung – was macht den Narzissten aus? Ein übertriebenes Selbstwertgefühl, Fantasien von Macht und Erfolg, Neid und oft arrogantes Verhalten.
    Ist Donald Trump also ein Narzisst? Ein Gespräch mit Raphael Bonelli.
    Raphael Bonelli ist Psychiater und Psychotherapeut, außerdem Neurowissenschaftler an der Sigmund Freud Universität Wien. Im vergangenen Jahr erschien sein Buch "Männlicher Narzissmus" im Kösel-Verlag.

    Sie können diese Sendung sechs Monate lang in unserem DLF-Audioarchiv nachhören.