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Doping und Biathlon
"Es geht darum, hart durchzugreifen"

170 Biathleten haben einen offenen Brief an ihren Weltverband IBU geschrieben und Strafen für die russischen Athleten unter Dopingverdacht gefordert. Mit Sperren von mindestens acht Jahren wollten die Sportler sichergehen, dass Biathlon sauber bleibe, sagte ARD-Reporter André Siems im DLF.

ARD-Experte zu Doping im Biathlon|"Den Sportlern geht es darum, hart durchzugreifen" | 15.01.2017
    Der russische Biathlet Anton Shipulin hält eine russische Flagge, während er die Verfolgung der Männer beim Biathlon-Weltcup in Antholz in der Saison 2015/16 gewinnt.
    Der russische Biathlet Anton Shipulin hält eine russische Flagge, während er die Verfolgung der Männer beim Biathlon-Weltcup in Antholz in der Saison 2015/16 gewinnt. (imago - Andrei Ivanov)
    Martin Fourcade, der französische Weltcup-Führende und dominierende Athlet der laufenden Saison, ist Wortführer in Sachen Doping-Bekämpfung und hatte bereits mit einem Boykott des Weltcups in Oberhof gedroht.
    In ihrem offenen Brief, den 170 Biathleten in Ruhpolding am Rande des Weltcup-Wochenendes aufgesetzt haben, rufen diese nun zu einem härterem Anti Doping Kampf auf. Der Deutsche Erik Lesser habe gesagt, dass es den Athleten darum gehe, der Internationalen Biathlon Union (IBU) klarzumachen, dass sie bei ihrem Treffen in Antholz (Südtirol) in der kommenden Woche hart durchgreifen müsse. Dort nämlich, erklärte ARD-Journalist Siems, werde über den Mclaren-Report zum russischen Doping und die 31 Biathleten unter Dopingverdacht gesprochen - auch über deren Namen.
    Athleten wollen keinen Kompromiss mit russischem Verband
    Die Sportler wollten unter keinen Umständen, dass die IBU einen Kompromiss mit der russischen Biathlon Union finde, bei dem ein paar Athleten gesperrt würden und im Anschluss wiederkommen dürften. Die Biathleten forderten mindestens acht Jahre, einige sogar eine lebenslange Sperre. Nur so könne man sicher gehen, dass der Sport sauber sein könne.
    Ein Boykott sei aktuell jedoch nicht wahrscheinlich, in Antholz finde ein wichtiger Weltcup vor der Weltmeisterschaft statt, daher seien die Athleten dort auf den sportlichen Wettkampf fokussiert und nicht auf die Dopingthematik.
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.