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Hat Venus einen Mond?

Als Galileo Galilei im Januar 1610 sein Fernrohr auf den Planeten Jupiter richtete, fand er neben diesem noch einige kleinere Lichtpunkte: Galilei hatte die ersten Monde um einen anderen Planeten entdeckt.

Von Hermann-Michael Hahn | 03.05.2011
    Inzwischen kennen die Astronomen Monde auch bei Mars, Saturn, Uranus und Neptun sowie bei einigen Zwergplaneten und etlichen Asteroiden - lediglich Venus und Merkur schienen bislang mondlos.

    Doch für die Venus wurde vor ein paar Jahren immerhin ein sogenannter Quasi-Mond gefunden: ein etwa zweihundert Meter großer Brocken, der die Sonne in der gleichen Zeit umrundet wie die Venus, wenngleich auf einer völlig anderen Bahn.

    Das Objekt mit der Bezeichnung 2002 VE 68 pendelt innerhalb von 224 Tagen 19 Stunden und 40 Minuten regelmäßig zwischen Merkur- und Erdbahn hin und her. Venus benötigt für einen Umlauf um die Sonne knapp drei Stunden weniger.

    Die annähernd gleiche Umlaufzeit führt dazu, dass Venus und ihr Mond sich derzeit nicht näher als etwa 43 Millionen Kilometer kommen - das entspricht etwa dem Abstand zwischen Venus- und Erdbahn. Bis 2075 nimmt diese minimale Entfernung langsam auf gut 37 Millionen Kilometer ab und dann wieder zu.

    Astronomen gehen davon aus, dass 2002 VE 68 vielleicht schon in 500 Jahren bei einer engen Begegnung mit der Erde auf eine neue Bahn gebracht wird. Damit würde für den Gesteinsbrocken sein kurzes Gastspiel als Quasi-Mond der Venus zu Ende gehen.

    Die Bahn des Venus-Mondes

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