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NATO in der Ägäis
Mission gegen Menschen-Schmuggler gestartet

NATO-Schiffe sind zu dem geplanten Anti-Schleuser-Einsatz im Seegebiet zwischen Griechenland und der Türkei eingetroffen. Sie sollen in den nächsten Monaten die unkontrollierte Einwanderung in Richtung Westeuropa eindämmen. Die von dem Marineverband gesammelten Informationen über den Seeverkehr in dem Gebiet gehen an die Behörden in der Türkei und in Griechenland.

Von Kai Küstner | 20.02.2016
    Die EU lässt sich neuerdings von der NATO bei der Sicherung ihrer Außen-Grenze helfen. Um das zu erreichen, sind derzeit insgesamt vier Schiffe des Militär-Bündnisses in der Ägäis aktiv, wie ein NATO-Offizieller dem ARD-Hörfunk bestätigte: Der Flottenverband wird angeführt von dem deutschen Versorgungs-Schiff 'Bonn'. Außerdem sind dort eine türkische, eine griechische sowie eine kanadische Fregatte im Einsatz. Sie kümmern sich in erster Linie um die Überwachung des Grenzgebiets zwischen der Türkei und Griechenland. Ihre Aufgabe besteht darin, Menschen-Schmuggler aufzuspüren.
    Ziel ist es, die gesammelten Informationen an die Küstenwache der beiden Mittelmeer-Nachbarn weiter zu reichen. Wie genau der Einsatz in Zukunft ablaufen soll, wird nun, wie der NATO-Offizielle klar stellte, in den nächsten Tagen geklärt werden. Dabei geht es auch um die Frage, wie das Bündnis mit der Grenzschutz-Agentur Frontex zusammen arbeiten soll.
    Der NATO-Einsatz soll der EU dabei helfen, die Zahl der ankommenden Flüchtlinge zu verringern. In Rekordzeit, nämlich innerhalb nur weniger Tage, war die Mission vergangene Woche beschlossen und auf den Weg gebracht worden. Die deutsche Kanzlerin hatte auf dem EU-Gipfel noch einmal betont, wie sehr sie in er Flüchtlings-Frage auf einen Schutz der EU-Außengrenze und auf eine Zusammenarbeit mit der Türkei setzt. Die NATO spielt dabei für Merkel keine geringe Rolle.