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Reaktion auf EU-Sanktionen
Fleisch, Milch und Obst unerwünscht

In Russland sind ab sofort Fleisch- und Milchprodukte, Obst und Gemüse aus der EU und den USA unerwünscht. Eine entsprechende Sanktionsliste hat der Kreml nun veröffentlicht. Das Einfuhrverbot soll für ein Jahr gelten, teilte Ministerpräsident Dmitri Medwedew mit.

07.08.2014
    Ein durchwachsenes, rohes Rindersteak, dekoriert mit einem Rosmarinzweig.
    Fleisch aus der EU und den USA darf nicht mehr nach Russland importiert werden. (dpa / picture alliance / Marco Stirn)
    Es handelt sich um Russlands bisher schärfste Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen des Westens im Ukraine-Konflikt. Gegen die Ukraine erließ Russland außerdem ein Überflugverbot über seinen Luftraum. Ukrainische Fluglinien können nun nicht mehr auf dem kürzesten Weg zum Beispiel in die Türkei oder in die Südkaukasusregion fliegen.
    Russland habe sehr lange die Sanktionen hingenommen, sagte Medwedew. Das Land habe bis zuletzt gehofft, dass der Westen begreife, dass seine Politik in die Sackgasse führe. "Jetzt mussten wir antworten."
    Importstopp wird streng überwacht
    Kremlchef Wladimir Putin hatte den massenhaften Boykott von westlichen Lebensmitteln in einem Dekret verfügt und die Erstellung der Liste angeordnet. Medwedew sagte, der Importstopp werde streng überwacht. Zudem solle durch Kontrollen verhindert werden, dass für die weiter verkauften Waren die Preise steigen.
    Die USA und die EU beschlossen im Juli weitreichende Wirtschaftssanktionen, um Moskau zur Änderung seines Verhaltens in der Ukraine-Krise zu zwingen. Der Westen wirft Putin vor, die prorussischen Separatisten im umkämpften Osten der Ukraine mit Waffen und Kämpfern zu unterstützen. Die Sanktionen schränken unter anderem den Zugang russischer Staatsbanken zum westlichen Finanzmarkt ein, zudem wird der Verkauf von Waffen und militärisch einsetzbaren Gütern an Russland verboten. Auch die Lieferung von Technologie für den Ölsektor wurde eingeschränkt.
    (tzi/sima)