Viele lyrix-Teilnehmer scheinen ihren Urlaub am Meer zu verbringen. Jedenfalls beschäftigen sich die Mehrzahl der eingegangenen Gedichte zum Juli-Motto "Magische Ferienzeit" mit Wasser. Nicht alle Verfasser haben eigene Erlebnisse verarbeitet. Einige haben auch das Motiv Urlaub als Ausgangspunkt für eine poetische Reise zu ganz anderen Themen genutzt und so haben uns auch sehr nachdenkliche oder traurige Gedichte erreicht.
Im August lautet das Leitmotiv: Alltags-Mythen.
Zu diesem Leitmotiv könnt ihr uns optional auch gerne ein Foto zusenden, vorausgesetzt, ihr beschreibt in eurem Gedicht eine tatsächlich vorhandene Szenerie. Mehr Informationen findet ihr auf der August-Seite.
Neues Verfahren bei der Auswahl der besten Fünf:
Die Jury hat sich bezüglich der Auswahl der fünf Monatsgedichte auf ein neues Verfahren geeinigt. Da einige Teilnehmer regelmäßig sehr gute Gedichte einsenden - was natürlich höchst erfreulich ist! - wurde beschlossen, dass jeder Teilnehmer nur zweimal zu den Monatsgewinnern gehören kann. So haben mehr Teilnehmer die Chance, in die letzte und entscheidende Auswahlrunde zu gelangen. Um das Bewertungsergebnis der Jury nicht zu verfälschen, wird folgendes Verfahren angewendet: Sollte eines der besten fünf Gedichte in den nächsten Monaten von einem Verfasser stammen, der bereits zweimal gewonnen hat, so wird das Gedicht veröffentlicht - jedoch "außer Konkurrenz". Es wird dann das nächstbeste Gedicht in den Kreis der fünf Monatsgedichte aufgenommen. So können die Gedichte entsprechend gewürdigt (die Verfasser der Gedichte "außer Konkurrenz" erhalten auch einen Preis) und gleichzeitig möglichst vielen Teilnehmern die Chance auf einen Platz in der letzten Bewertungsrunde geboten werden.
Wichtig: Bei der Auswahl der Jahresgewinner Anfang 2009 werden von der Jury alle veröffentlichten Gedichte eines Teilnehmers berücksichtigt, also auch die Gedichte "außer Konkurrenz"!
Hier die fünf Monatsgedichte zum Juli-Thema "Magische Ferienzeit". Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch an die Verfasserinnen und Verfasser:
Island
Gebor'n aus Feuer, flammend und heiß,
Geborgen von Kälte und ewigem Eis,
Bewundern muss ich deine stolze Zeit
Und deine bald endlose Einsamkeit.
Mystisch gar wirbst du um meinen Verstand,
Du düsteres, sagenumwobenes Land.
Du bist Legende, vom Meer umspült,
Von Anmut und Atem der Winde befühlt.
Von Götterbetagen und Heldentod
Erzählt mir dein flehendes Morgenrot.
Es bittet fast zärtlich nach meiner Hand,
Je länger ich weile in deinem Land.
(Malte Böning aus Brake, Gymnasium Brake, Klasse 9b/10b, Muttersprache deutsch)
Der Traumurlaub
Sie steht am Fenster
Sieht den Hof, der vor ihr liegt
Grau, von Schmutz durchzogen
Am Himmel hängen tief die Wolken
Sie träumt von Sand, von Wind und Meer
Von Abenteuern, Freiheit, Freude
Den tristen Alltag einmal
Zu vergessen
Das farblose Leben
Prostitution,
Drogen, Sucht
Einmal außer Acht zu lassen
Und das zu erleben
Was sie nur von ihren Freunden kennt
Freundliche Menschen, Kultur
Sonne, Exotik, sich ein Mal
Ausruhen können von den
Strapazen eines Lebens
Sie steht am Fenster
Vor ihr der Hof, der graue
Von Schmutz bedeckt
Der Regen fällt
Doch all das sieht sie
Nicht
Den Kopf auf den Armen
Träumt sie von Sonne
Von Strand und Meer
Und davon
Ein Mal dem grausamen
Alltag entfliehen zu können
Und frei zu sein
(Jana Freund aus Maintal, Albert-Einstein-Schule, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache deutsch)
Momentaufnahme
Leises Wellenrauschen.
Der Blick gerichtet
aufs weite, blaue Meer.
Roter Schein der Wellen.
Sonnenuntergang.
Mit ihr gehen unter
alle Sorgen
alle Ängste.
Zurück bleibt
Ruhe
Zufriedenheit.
Nur das Zwicken
Einer Krabbe in den Zeh
Unterbricht die Idylle.
(Elena Steger aus Lohmar, Gymnasium Siegburg, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache deutsch)
Fernweh
Der Hafen liegt verlassen da
Boote, notdürftig vertäut, neigen ihr Deck In stummer Verbeugung Gen Grund, senken entblößt die Masten Nussschalen gleich, achtlos fallen Gelassen.
Die Ebbe zwang die Boote in die
Knie, griff gierig nach ihren
Körpern, lockte
Sie auf See.
Ermattete schließlich doch
Stumm liegen sie jetzt
In bewundernder
Geste.
Ruhelos ergriffen sitze
Ich am Kai, wäre
Gern mit geschwommen doch
Auch ich bin notdürftig vertäut.
In den Pfützen am Grund
Tummeln sich Krebse.
(André Thyroff aus Heinersreuth, Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache deutsch)
sechs wochen/eine wohnung
zwischen den wochen
legen wir die schwere verschwebt
fließen fadenlos unsre körper in einen
und stechen schlaf wie schwerter in sich
zwischen uns
drückt sich die nähe in haut handschuh-
weiß die zeit in zylinder
und zieht die ruhe heraus
ich will dir das herzass erraten
doch deine wimpern mir atem entschlagend
hungern nach bildern deren trinkgeld zu hoch ist
von sonnfarben vermaltem sand
mein wort verläuft auf deiner wange
in schweigende tropfen an deinem ohr
mir bleiben nur meine lippen und deine, zu sagen:
fühlst nicht hier du dich verzaubert?
(Tong Mao aus Hagen, Christian-Rohlfs-Gymnasium, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache deutsch)
Neue Kategorie: Außer Konkurrenz
Die Gedichte in dieser Kategorie haben der Jury sehr gut gefallen, die Verfasser gehörten aber bereits zweimal zu den Monatsgewinnern (s.o.).
Connemara
Hügel wie Atlantikwellen,
so weit das Auge reicht.
Butterweich und seicht
sie aus dem Boden quellen.
Sie enden erst am Rand der Welt,
wie sie sich türmen,
trotzen stürmen,
steh'n aufrecht, wenn der Regen fällt.
Im Dunkeln tummeln sich die Feen,
hörst du sie lachen,
Späße machen?
Sie baden in den Seen!
Wenn Geister tanzen, Gnome singen,
wenn Zwerge hüpfen, Elfen springen,
in einem Reigen, leis' und sacht,
ist in Connemara Nacht.
Wolken bremsen oft das Licht,
doch ist's nicht tragisch:
Es ist magisch!
Und die Feen stört es nicht.
Die Luft ist frisch und morgenklar,
die Nebel zieh'n,
die Feen flieh'n -
ob sie heut' Nacht wohl einer sah?
Schafe drehen ihre Runden
in der Sonne,
welche Wonne!
Die Feen sind verschwunden.
Als Geister tanzten, Gnome sangen,
als Zwerge hüpften, Elfen sprangen,
in einem Reigen, leis' und sacht,
war in Connemara Nacht.
(Julia Frick aus Lambsheim, Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache deutsch)
Im August lautet das Leitmotiv: Alltags-Mythen.
Zu diesem Leitmotiv könnt ihr uns optional auch gerne ein Foto zusenden, vorausgesetzt, ihr beschreibt in eurem Gedicht eine tatsächlich vorhandene Szenerie. Mehr Informationen findet ihr auf der August-Seite.
Neues Verfahren bei der Auswahl der besten Fünf:
Die Jury hat sich bezüglich der Auswahl der fünf Monatsgedichte auf ein neues Verfahren geeinigt. Da einige Teilnehmer regelmäßig sehr gute Gedichte einsenden - was natürlich höchst erfreulich ist! - wurde beschlossen, dass jeder Teilnehmer nur zweimal zu den Monatsgewinnern gehören kann. So haben mehr Teilnehmer die Chance, in die letzte und entscheidende Auswahlrunde zu gelangen. Um das Bewertungsergebnis der Jury nicht zu verfälschen, wird folgendes Verfahren angewendet: Sollte eines der besten fünf Gedichte in den nächsten Monaten von einem Verfasser stammen, der bereits zweimal gewonnen hat, so wird das Gedicht veröffentlicht - jedoch "außer Konkurrenz". Es wird dann das nächstbeste Gedicht in den Kreis der fünf Monatsgedichte aufgenommen. So können die Gedichte entsprechend gewürdigt (die Verfasser der Gedichte "außer Konkurrenz" erhalten auch einen Preis) und gleichzeitig möglichst vielen Teilnehmern die Chance auf einen Platz in der letzten Bewertungsrunde geboten werden.
Wichtig: Bei der Auswahl der Jahresgewinner Anfang 2009 werden von der Jury alle veröffentlichten Gedichte eines Teilnehmers berücksichtigt, also auch die Gedichte "außer Konkurrenz"!
Hier die fünf Monatsgedichte zum Juli-Thema "Magische Ferienzeit". Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch an die Verfasserinnen und Verfasser:
Island
Gebor'n aus Feuer, flammend und heiß,
Geborgen von Kälte und ewigem Eis,
Bewundern muss ich deine stolze Zeit
Und deine bald endlose Einsamkeit.
Mystisch gar wirbst du um meinen Verstand,
Du düsteres, sagenumwobenes Land.
Du bist Legende, vom Meer umspült,
Von Anmut und Atem der Winde befühlt.
Von Götterbetagen und Heldentod
Erzählt mir dein flehendes Morgenrot.
Es bittet fast zärtlich nach meiner Hand,
Je länger ich weile in deinem Land.
(Malte Böning aus Brake, Gymnasium Brake, Klasse 9b/10b, Muttersprache deutsch)
Der Traumurlaub
Sie steht am Fenster
Sieht den Hof, der vor ihr liegt
Grau, von Schmutz durchzogen
Am Himmel hängen tief die Wolken
Sie träumt von Sand, von Wind und Meer
Von Abenteuern, Freiheit, Freude
Den tristen Alltag einmal
Zu vergessen
Das farblose Leben
Prostitution,
Drogen, Sucht
Einmal außer Acht zu lassen
Und das zu erleben
Was sie nur von ihren Freunden kennt
Freundliche Menschen, Kultur
Sonne, Exotik, sich ein Mal
Ausruhen können von den
Strapazen eines Lebens
Sie steht am Fenster
Vor ihr der Hof, der graue
Von Schmutz bedeckt
Der Regen fällt
Doch all das sieht sie
Nicht
Den Kopf auf den Armen
Träumt sie von Sonne
Von Strand und Meer
Und davon
Ein Mal dem grausamen
Alltag entfliehen zu können
Und frei zu sein
(Jana Freund aus Maintal, Albert-Einstein-Schule, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache deutsch)
Momentaufnahme
Leises Wellenrauschen.
Der Blick gerichtet
aufs weite, blaue Meer.
Roter Schein der Wellen.
Sonnenuntergang.
Mit ihr gehen unter
alle Sorgen
alle Ängste.
Zurück bleibt
Ruhe
Zufriedenheit.
Nur das Zwicken
Einer Krabbe in den Zeh
Unterbricht die Idylle.
(Elena Steger aus Lohmar, Gymnasium Siegburg, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache deutsch)
Fernweh
Der Hafen liegt verlassen da
Boote, notdürftig vertäut, neigen ihr Deck In stummer Verbeugung Gen Grund, senken entblößt die Masten Nussschalen gleich, achtlos fallen Gelassen.
Die Ebbe zwang die Boote in die
Knie, griff gierig nach ihren
Körpern, lockte
Sie auf See.
Ermattete schließlich doch
Stumm liegen sie jetzt
In bewundernder
Geste.
Ruhelos ergriffen sitze
Ich am Kai, wäre
Gern mit geschwommen doch
Auch ich bin notdürftig vertäut.
In den Pfützen am Grund
Tummeln sich Krebse.
(André Thyroff aus Heinersreuth, Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache deutsch)
sechs wochen/eine wohnung
zwischen den wochen
legen wir die schwere verschwebt
fließen fadenlos unsre körper in einen
und stechen schlaf wie schwerter in sich
zwischen uns
drückt sich die nähe in haut handschuh-
weiß die zeit in zylinder
und zieht die ruhe heraus
ich will dir das herzass erraten
doch deine wimpern mir atem entschlagend
hungern nach bildern deren trinkgeld zu hoch ist
von sonnfarben vermaltem sand
mein wort verläuft auf deiner wange
in schweigende tropfen an deinem ohr
mir bleiben nur meine lippen und deine, zu sagen:
fühlst nicht hier du dich verzaubert?
(Tong Mao aus Hagen, Christian-Rohlfs-Gymnasium, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache deutsch)
Neue Kategorie: Außer Konkurrenz
Die Gedichte in dieser Kategorie haben der Jury sehr gut gefallen, die Verfasser gehörten aber bereits zweimal zu den Monatsgewinnern (s.o.).
Connemara
Hügel wie Atlantikwellen,
so weit das Auge reicht.
Butterweich und seicht
sie aus dem Boden quellen.
Sie enden erst am Rand der Welt,
wie sie sich türmen,
trotzen stürmen,
steh'n aufrecht, wenn der Regen fällt.
Im Dunkeln tummeln sich die Feen,
hörst du sie lachen,
Späße machen?
Sie baden in den Seen!
Wenn Geister tanzen, Gnome singen,
wenn Zwerge hüpfen, Elfen springen,
in einem Reigen, leis' und sacht,
ist in Connemara Nacht.
Wolken bremsen oft das Licht,
doch ist's nicht tragisch:
Es ist magisch!
Und die Feen stört es nicht.
Die Luft ist frisch und morgenklar,
die Nebel zieh'n,
die Feen flieh'n -
ob sie heut' Nacht wohl einer sah?
Schafe drehen ihre Runden
in der Sonne,
welche Wonne!
Die Feen sind verschwunden.
Als Geister tanzten, Gnome sangen,
als Zwerge hüpften, Elfen sprangen,
in einem Reigen, leis' und sacht,
war in Connemara Nacht.
(Julia Frick aus Lambsheim, Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache deutsch)