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Wissenschaft
Können Frauen doch neue Eizellen bilden?

Eine Frau hat von Geburt an eine bestimmte Anzahl von Eizellen. Bisher ging die Wissenschaft davon aus, dass keine neuen hinzukommen können. Forscher aus Großbritannien sind sich da jetzt nicht mehr so sicher.

11.10.2016
    Mikroskopische Aufnahme einer Eizelle im Acht-Zellen-Stadium: Klon eines menschlichen Embryos
    Mikroskopische Aufnahme einer Eizelle im Acht-Zellen-Stadium: Klon eines menschlichen Embryos (imago/UPI Photo)
    Wie der "Guardian" berichtet, glauben die Wissenschaftler, dass in den Eierstöcken unter bestimmten Umständen doch neue Eizellen gebildet werden können. Zwar würden nicht alle Kollegen zu diesem Schluss kommen. Viele wollten aber weitere Nachforschungen, um Klarheit zu bekommen.
    Zweifel an der bisherigen Theorie kamen auf, nachdem die Forscher Gewebeproben aus Eierstöcken untersucht hatten - zum einen von Frauen, die sich kurz vorher einer Chemotherapie unterzogen hatten, zum anderen von gesunden Frauen.
    Der verblüffende Befund: In den Eierstöcken von Frauen, die den Chemo-Wirkstoff ABVD erhalten hatten, war die Dichte der Eizellen höher. Die Wissenschaftler haben für den Effekt nur eine Erklärung: Es müssen sich neue Eizellen gebildet haben.
    Noch keine gesicherten Erkenntnisse
    Auf die Idee zu der Studie war man übrigens gekommen, weil der Wirkstoff anders als andere Krebsmedikamente keine negativen Folgen für die Fruchtbarkeit der Patientinnen hatte. Die Ergebnisse wurden bisher nur auf einer Fachkonferenz vorgestellt, sollen aber auch bald ein einem wissenschaftlichen Journal publiziert werden.
    Trotz der spannenden Erkenntnis warnen die Forscher vor Fruchtbarkeitskliniken, die verzweifelten Frauen Hoffnung machen. Endgültig gesicherte Ergebnisse gebe es bei dem Thema noch nicht.
    (tg/ach)