
Fundamentale Ereignisse mit dramatischen menschlichen, aber auch soziopolitischen Auswirkungen würden weitgehend ausgeblendet und gar vollständig übergangen.
"Eindimensonale Bilder"
Die Forscher kritisieren, in den ohnehin seltenen Berichten dominierten zudem negative, eindimensionale Bilder und Erzählungen, die eine fatalistsiche Sichtweise förderten. "Es wäre notwendig, in quantitativ weitaus größerem Maße über den Globalen Süden zu berichten", heißt es in einem Positionspapier weiter. Dabei sollten Kriege und Katastrophen nicht verharmlost werden, zugleich müssten aber auch positive Entwicklungen und Ereignisse thematisiert werden.
Taz und Arte-Journal berichten mehr
Das Netzwerk beruft sich unter anderem auf Langzeitstudien des Heidelberger Wissenschaftlers Ladislaus Ludescher, der zu den Hauptverfassern des Papiers gehört. Demnach gibt es nur wenige Medien, die vom kritisierten Berichtsschema abweichen. Hierzu zählten die taz und das „Arte Journal“, das dem Globalen Süden bis zu 35 Prozent der Sendezeit widmet. In der ARD-„Tagesschau“ kamen dagegen im Jahr 2022 nur 10,2 Prozent aus Entwicklungsländern.
Prominente Unterstützer
Das bereits im Oktober vergangenen Jahres verfasste Positionspapier haben inzwischen neben Wissenschaftlern auch weitere Experten, Medienschaffende sowie mehr als 150 wissenschaftliche Institutionen und Nichtregierungsorganisationen unterschrieben. Zu den Unterzeichnern zählen den Angaben zufolge die Kulturwissenschaftlerin und Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels, Aleida Assmann, der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, sowie der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar.
Diese Nachricht wurde am 14.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.