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250.000 Euro Miese

Mit dem Projekt Mensa-Party lief es in Bochum in der Vergangenheit nicht so gut. Für eine Party im Dezember wurden unter anderem die Bands Juli, Culcha Candela und 2 Raumwohnung gebucht, doch das eingegangene finanzielle Risiko war zu groß für die Studierendenschaft. Jetzt sitzt der Bochumer Asta auf den hohen Verlusten.

Von Florian Dudda | 14.02.2008
    "Es wird sicherlich die nächste Woche in Anspruch nehmen sich erstmal einen Überblick zu verschaffen. Die letzten Zahlen die vom jetzt abgelösten Asta Vorsitzenden gegeben wurden, beliefen sich auf 218.000 € Defizit. Es gibt allerdings auch Schätzungen die darüber hinausgehen. Hier muss erst geprüft werden wie die aktuelle Haushaltslage jetzt genau aussieht."

    Die Gründe für den finanziellen Supergau sieht Ellmers beim alten Asta. In erster Linie seien die Schulden natürlich bei der gefloppten Mensaparty entstanden. Für die Party im Dezember wurden unter anderem die Bands Juli, Culcha Candela und 2 Raumwohnung gebucht.

    "Ich glaube, dass dieses gesamte Projekt Mensa Party von vorneherein zum Scheitern verurteilt gewesen ist. Es war ein viel zu großes finanzielles Risiko, das die Studierendenschaft eingegangen ist. Die Studierendenschaft ist kein professioneller Eventveranstalter. "

    Anzeigen in den bekannten Szenemagazinen waren kaum oder gar nicht vorhanden. Die Plakate zur Party wurden Hauptsächlich an der Universität aufgehängt. Auch dem ex Asta Vorsitzenden Fabian Färber sei klar gewesen, dass bei der Mensa Party ein hoher Verlust zu erwarten ist. Mit kurzfristigen Maßnahmen wollte er den Schaden begrenzen, um den Asta zahlungsfähig zu übergeben.

    "Wir haben mit der Univerwaltung gesprochen, dass die Astabeiträge, die ja bereits im Januar eingezahlt werden und normalerweise 2-3 Monate auf dem Unikonto verweilen und dort ordentlich Zinsen einbringen, dass die sofort auf unser Konto überwiesen werden. Da sind jetzt schon die ersten Zahlungen eingetroffen, da kommen noch weitere Zahlungen damit wir ohne Rücklagen liquide bleiben."

    Sven Elmers ist in diesem Punkt anderer Meinung. Er glaubt nicht, dass der Asta handlungsfähig bleiben kann ohne die Rücklagen aufzulösen. Außerdem seien weitere Schritte notwendig erläutert er.

    "Wir werden die Rücklagen auflösen, die sich auf 155.000 € belaufen, allerdings gibt es einen gewissen Mindestbetrag den man nicht angreifen darf. Es werden 120.000 € aus den Rücklagen entnommen werden, darüber hinaus muss der nächste Asta sparen. Er muss an den Aufwandsentschädigungen sparen, er muss sicherlich bei einigen Projekten, die uns eigentlich am Herzen liegen sparen. Dies ist unumgänglich. "

    Nach ersten Prüfungen durch den neuen Asta seien jedoch noch weitere eklatante Fehler gemacht worden. In einer heute veröffentlichten Meldung heißt es, dass weitere Zahlungen an den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr geleistet werden müssen. Stefanie Konetzka vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit des Asta erklärt den Sachverhalt.

    "Das Problem ist, dass der Vorgänger Asta die Beitragsordnung falsch ausgeschrieben hat. Wir rechnen momentan mit 100.000 €. Das zeigt halt so die Erfahrung, wie viele Studierende den Betrag im Vorfeld schon überwiesen haben und wir müssen den Beitrag für den VRR weiter überweisen, dass macht ja der Asta. Und da fehlen uns dann so ca. 100.000 €"

    Auf dem Campus sind viele Studenten verunsichert. Sie befürchten, dass nun auch noch der Sozialbeitrag erhöht werden könnte. Bedenkt man dabei die Einnahmequellen des Asta, dann scheinen die Sorgen realistisch. Auch Sven Ellmers sieht das ähnlich und will nun alle Register ziehen um den angeschlagenen Asta wieder auf die richtige Bahn zu bringen.

    "Es wird tatsächlich darüber nachgedacht zum Wintersemester eine einmalige Beitragserhöhung vorzunehmen. Über die Größenordnung, darüber muss noch geredet werden. Tatsächlich ist es so, dass jetzt eine Schieflage im Haushalt entstanden ist, durch diese Mensa Party, allerdings auch durch schlechte Wirtschaftsbetriebe."

    Nüchtern betrachtet gilt es also jetzt, dass Tagesgeschäft wieder aufzunehmen und aus den Fehlern zu lernen.

    "Sicherlich wollen wir den Haushalt transparenter gestalten. Wir möchten, dass der Asta durch Einsparungen aber auch durch eine Stärkung der Wirtschaftsbetriebe finanziell wieder solide arbeitet. "